Das Büro des Immigration and Customs Bureau (ICE) in Los Angeles hat ein Memo verfasst und verbreitet, in dem behauptet wird, dass DJI-Drohnen verdeckt Daten sammeln und an die chinesische Regierung übermitteln. Die Behörde habe diese Information von einer Insiderquelle in der Drohnenindustrie erhalten. Die Warnung wurde im August verfasst, hat aber erst jetzt eine größere Zirkulation erreicht, wie die New York Times berichtet.
DJI reagiert empört
Drohnenhersteller DJI ist über den Vorwurf empört. Der Bericht des ICE in Los Angeles basiere ganz klar auf falschen Behauptungen, lautet die Reaktion des chinesischen Unternehmens: „Die Vorwürfe in dieser Aussendung sind so grundlegend falsch, dass das ICE überlegen sollte, sie zurückzuziehen oder zumindest die nicht festzumachenden Behauptungen darin zu korrigieren.“ Eine Sprecherin des ICE gab später zu, dass die Vorwürfe von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden können.
Wertvolle Sensordaten
Wie Engadget berichtet, wurde im Memo beschrieben, dass für die chinesische Regierung vor allem Sensordaten von Infrastruktur in den USA wertvoll sein könnte. Daten seien gezielt von Drohnen bezogen worden, die im Einsatz von Unternehmen oder Behörden standen.
USA fürchten um Kontrolle der Datenübermittlung
Wie die New York Times schreibt, gießt die Behauptung des ICE in Los Angeles Öl ins Feuer einer Debatte über die Datensammelwut von Unternehmen und den Zugriff darauf seitens Regierungen oder deren Geheimdiensten. DJI stand dabei bereits in der Vergangenheit im Visier von offiziellen Stellen in den USA. Im Sommer 2017 hat die US-Armee etwa eine Richtlinie erlassen, wonach keine DJI-Drohnen mehr eingesetzt werden dürfen. DJI beteuert, dem Nutzer volle Kontrolle über die Datenübermittlung ihrer Drohnen zu überlassen.