Das System, das die japanische Präfektur Kanagawa derzeit entwickelt, soll mit künstlicher Intelligenz funktionieren. Es sammelt die Daten der Orte und Zeitpunkte von circa einer Million Verbrechen der Vergangenheit. Dazu kommen noch die Daten von circa 800.000 Unfällen, die passiert sind. Wie nun bekannt wurde, hat auch das US-Data-Mining-Unternehmen Palantir lukrative Verträge mit dem Pentagon und der CIA abgeschlossen, um ein solches Programm zu testen.
KI merkt sich Geschlecht und Alter der Täter
Im Falle des japanischen künstliche Intelligenz-Systems soll dieses sich merken, welche Verbrechen und Unfälle von welchen Geschlechtern verübt wurden, und wie alt die Personen waren. Auch Details der Unfälle und Verbrechen wird das System heranziehen, um dann Vorhersagen über weitere Verbrechen zu treffen.
Zu den weiteren Anhaltspunkten, die die japanische KI sich merkt, gehören beispielsweise das Wetter zum Tatzeitpunkt, die Beschaffenheit der Umgebung, in der sich das Verbrechen ereignete sowie gegebenenfalls die Gebäude, in denen etwas passierte.
US-Kritiker befürchten Fehlentscheidungen des Algorithmus
Das System, das derzeit in New Orleans getestet wird, arbeitet ähnlich. Basierend auf Daten wie Orte, Zeiten und Daten verübter Verbrechen erstellt es eine „Hotspot-Map“ für die Polizisten, auf der ersichtlich ist, an welchem Ort sich mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas Kriminelles ereignen könnte.
Kritiker in den USA befürchten im Falle von Palantirs System, dass dieses anfällig für Vorurteile rassistischer Natur sein könnte, da es auf einem Algorithmus beruht, der beispielsweise lernt, dass in bestimmten Gegenden, in denen hauptsächlich farbige Menschen wohnen, mehr Verbrechen geschehen. Das System könnte so die falschen Schlussfolgerungen ziehen.
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Das KI-System hilft bei der Patrouille
Die Polizisten von Kanagawa wurden bereits zuvor bei der Patrouille von einem System unterstützt, das ihnen Gegenden und Zeiträume zeigte, an denen es häufiger zu Verbrechen und Unfällen kommt.
Sobald das neue KI-basierte System verfügbar ist, will die Polizei von Kanagawa zu bestimmten Zeiten spezielle Gegenden verstärkt abdecken, die die KI als besonders gefährdet für Verbrechen und Unfälle ausweist.
Anders als im japanischen Fall, wurde das Anti-Verbrechenssystem in den USA lange geheim voran gebracht. Die Initiative von Palantir wurde nie öffentlich bewertet. Der Deal, der alle drei Jahre seit 2012 erweitert wurde, sollte offiziell diese Woche enden. Sowohl Palantir als auch die Stadt New Orleans haben bisher aber keinen Kommentar verlauten lassen, ob das Projekt nun doch weiterläuft.