Schreiben Journalisten Artikel über die 80er Jahre, werden üblicherweise Anekdoten aus den Themenfeldern Musik, OSt-West-Konflikt und Mode genannt. Dabei braucht es überhaupt keine kitschigen Geschichten, um das Lebensgefühl des Jahrzehnts, dessen Beginn in zwei Jahren übrigens schon 40 Jahre her sein wird, wiederzugeben. Es braucht nur zwei Zitate:
- „Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht miterlebt.“ – Falco
- „640 kB sollten eigentlich genug für jeden sein.“ – Bill Gates
Da futurezone nicht der richtige Ort für die Drogengeschichten der Pop-Stars der 80er Jahre ist, wollen wir auf Falcos Zitat hier nicht weiter eingehen. Das Zitat von Bill Gates, das mittlerweile von ihm dementiert worden ist, zeigt jedoch, wie die IT-Menschen der 80er in die Zukunft blickten. Nicht einmal sie konnten sich vorstellen, welcher revolutionärer technischer Fortschritt am Ende der 80er erreicht werden sollte.
Dass die Tech-Industrie Bill Gates Aufforderung zur Mäßigung ignorierte, hat besonders der Entwicklung der Entertainment-Technik genutzt. Waren digitale Geräte im Alltag noch eine Randerscheinung und höchstens in Universitäten zu finden, begann in den 80ern der Hype um die Spielkonsole, den Walkman und Co.
Den heutigen Throwback Thursday wollen wir all jenen Gadgets und Geräten widmen, die unsere heutige digitale Alltäglichkeit bereits vor vielen Jahren erahnen ließen.
Der Ghettoblaster: Ursprung des Hip Hops
Gehören tragbare Bluetooth-Boxen heutzutage zur Standardausstattung des jungen Stadtbewohners, so prägte in den 80ern der Ghettoblaster eine ganze Generation. Endlich konnte jederzeit und überall Musik gehört werden.
Besonders die Entstehung der Hip-Hop-Kultur ist dem batteriebetriebenen Player zu verdanken. Dank zweier Kassettendecks und Mikrofonanschluss konnten die ersten Mixtapes dort aufgenommen werden, wo sich die Jugend traf: auf der Straße.
Nokia-Mobira Cityman 900: Heute ein Klotz, damals kompakt
Ist die Bezeichnung “Telefon” für moderne Smartphones längst unzureichend, war das Nokia-Mobira Cityman 900 bei der Veröffentlichung eine echte Revolution und das obwohl es nur eines konnte: telefonieren. Wenngleich das Gerät mit seinen 760 Gramm Kampfgewicht und Abmessungen von 183*43*79mm ein echter Klotz ist, gehörte es dennoch zu den ersten “kompakten” Handys der Welt. Vermutlich aber nur, weil Konkurrenzgeräte gut und gerne 5 Kilo oder mehr gewogen haben.
Der Clapper
Als wahrer Vorreiter der Smart-Home-Revolution kann der Clapper bezeichnet werden. Statt eines hölzernen “Okay Google” oder dem unnatürlichen “Alexa…” reicht ein majestätisches Klatschen, um dem Gerät zu signalisieren, dass man sich etwas Licht im Kämmerlein wünscht. Wie ein absolutistischer Monarch eben, der mit einer Handbewegung den Hofmusiker herbeizitiert und nebenbei noch seine Truppen befehligt.
Da der Clapper glücklicherweise nur zuhören und noch nicht antworten konnte, wie es bei heutigen digitalen Assistenten üblich ist, wurden seine Besitzer nicht von gruseligem Lachen mitternächtlich geweckt, wie es kürzlich bei Amazons Alexa der Fall war.
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Sony Walkman
Zwar erschien das erste Walkman-Modell Ende der 70er, doch richtig erfolgreich wurde erst das 1981 veröffentlichte Modell WM-2. Mit seinen 2.5 Millionen verkauften Einheiten startete Sony eine Musik-Revolution, von der bis Dato nur geträumt werden konnte. War man zuvor für den Musikgenuss noch auf empfindliche Plattenspieler und stationäre Kassetten-Player angewiesen, ließ sich plötzlich Musik überall hören, ohne dabei die Ruhe seiner Zeitgenossen zu stören.