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Ein Leben ohne Google ist möglich – zumindest auf Android-Geräten

Google und Android sind rein logisch betrachtet eine untrennbare Einheit. Tatsächlich gibt es aber ein paar Tricks, um seine Seele nicht komplett an den Konzern zu verlieren.

Android-Smartphone mit Google-Apps
Kein Google

Ein bekanntes Problem: Sobald ihr ein Android-Smartphone startet, werdet ihr darum gebeten, euch mit einem Google-Konto anzumelden. Was aber, wenn ihr ganz ohne Google Android nutzen wollt, um dem Konzern nicht euer ganzes Leben in Daten in den Rachen zu werfen? Geht das überhaupt? Die Antwort ist zunächst einmal Ja. Auf Bequemlichkeit müsst ihr aber unter Umständen verzichten.

Android ohne Google, wie soll das funktionieren?

Gehen wir davon aus, ihr wollt euer Android-Smartphone „ent-Google-isieren“. Dann solltet ihr als allererstes ein Backup machen, um eure Handy-Daten zu sichern. Danach setzt ihr eurer Gerät auf die Werkseinstellungen zurück. Ist euer Smartphone fabrikneu, könnt ihr sofort loslegen.

1. Ohne Google Android einrichten

Habt ihr die Systemeinrichtung gestartet, dauert es nicht lange, bis ihr durch Android um die Anmeldung mit einem Google-Konto gebeten werdet. Die Prozedur zieht sich insgesamt über fünf Fenster, die ihr aber alle dadurch umgehen könnt, dass ihr auf „Überspringen“ drückt.

Fragt euch Google anschließend nach dem Einverständnis für zusätzliche Dienste, wie Standortermittlung und das Versenden von Fehlerdiagnoseberichten, legt ihr die dazugehörigen Schalter einfach um und bestätigt mit „Zustimmen“. Die Android-Einrichtung sollte damit fertig sein.

2. Nicht alle Google-Apps auf Android müssen entfernt werden

Obwohl ihr euch ohne Google bei Android angemeldet habt, werdet ihr dennoch Google-Apps auf eurem Smartphone vorfinden. Das liegt unter anderem daran, dass Google Smartphone-Hersteller dazu zwingt, ein Paket von mindestens elf Google-Diensten zu übernehmen, um diese überhaupt nutzen zu können.

Manche davon, wie YouTube, Google Photos oder Google Maps, sind nicht mit Google verbunden, wenn ihr keine Google-Kontoanmeldung vorgenommen habt. Ihr müsst lediglich auf die Personalisierungen verzichten, die vielleicht Teil eurer persönlichen Accounts sind. Alle Apps, die ihr nicht mögt, deinstalliert ihr von eurem Android-Gerät.

Denkt aber daran, dass euer Google-Account auch dafür zuständig ist, verschiedene Synchronisierungsprozesse und Backups unter Android vorzunehmen. Das bedeutet ihr müsst euch im schlimmsten Fall auf die Suche nach Alternativen machen, um gewisse Apps aktuell zu halten.

3. Nutzt alternative App Stores

Das größte Manko am Android-Dasein ohne Google ist möglicherweise der Verzicht auf den Google Play Store. Seid ihr bei Google nicht angemeldet, wird euch lediglich eine Anmeldemaske präsentiert, wenn ihr die App öffnet. Weiter kommt ihr nicht.

Daher habt ihr nur die Möglichkeit, euch alternative Quellen zu suchen. Ein Beispiel wäre der Amazon App Store. Er ist nicht so umfangreich wie Googles Angebot, beinhaltet aber zumindest die bekanntesten Apps, wie Netflix, Instagram, Facebook und Spotify. Andere fehlen dagegen, so zum Beispiel Snapchat.

Unter www.amazon.de/androidapp folgt ihr den Anweisungen und bestätigt unter anderem, dass ihr bereit seid, Apps von außerhalb des Play Store herunterzuladen. Anschließend könnt ihr euch mit eurem Amazon-Konto anmelden.

Alternativen für Google-Dienste unter Android:

  • Outlook für Gmail
  • Firefox statt Chrome
  • OneDrive anstelle von Google Drive
  • Flickr für Google Photos
  • MapQuest anstelle von Google Maps
  • DuckDuckGo statt Google

Soll es nicht Amazon sein, hilft euch vielleicht F-Droid weiter, ein weiterer Play Store, der Open Source funktioniert. Zwar werdet ihr dort nicht auf die großen Player treffen, der Store deckt aber dennoch eine großes Spektrum an Anwendungen ab.

Auch die Hersteller von Android-Smartphones bieten einige Ausweichoptionen an. Samsung und OnePlus verfügen über kompetente Apps, mit denen ihr die wesentlichen Funktionen eures Gerätes handhaben könnt.

Viel oder wenig Google: Ihr entscheidet

In welchem Ausmaß ihr Android von Google trennen wollt, hängt von euch ab. Ihr könnt es beispielsweise langsam angehen und nur den Play Store nutzen, um euch nicht mit alternativen App-Plattformen herumplagen zu müssen.

Bedenkt dabei, dass dies ein Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Datenfreigabe für Google ist, denn je mehr ihr von den Diensten des Konzerns Gebrauch macht, desto mehr bringt er über euch in Erfahrung. Wollt ihr eure Privatsphäre stärker vor Google schützen, könnt ihr zusätzlich diese acht Android-Einstellungen vornehmen.

Die Extrem-Option ist es, komplett auf Google zu verzichten, indem ihr selbst Android durch eine Alternativlösung austauscht. Hierbei heißt es dann ganz oder gar nicht, da andere Betriebssysteme auch keinen Zugang zu Google Play-Diensten erlauben.

Fazit: Ohne Google Android zu nutzen, braucht Willen

Wenn ihr Zeit und Muße habt, könnt ihr euch definitiv auch unter Android von Google lösen. Es bedarf nur etwas Ausdauer und den Willen, auf Bequemlichkeit zu verzichten. Aber selbst, wenn ihr euch nur ein wenig von Google lossagt, indem ihr einige, aber nicht alle Angebote nutzt, tut ihr eurer Privatsphäre immerhin schon einen großen Gefallen.

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