Eine neue Technologie, die von der niederländischen Firma Bird Control Group entwickelt wurde, scheint langsam in der Landwirtschaft Fuß zu fassen. Bauern, die Blau- und Himbeeren im pazifischen Nordwesten anbauen, greifen mittlerweile vermehrt darauf zurück. Das Besondere: Es handelt sich um Laser, die dazu dienen sollen, hungrige Vögel von den Früchten fern zu halten.
Laser können Ernteverluste durch Vögel von 30 Prozent verhindern
Wenn Stare sich zu einem Schwarm aus tausenden Tieren zusammenfinden, die Früchte anpicken und fressen, können sie leicht einen Verlust von bis zu 30 Prozent der Ernte verursachen. Ohne Gegenmaßnahmen sind Bauern dagegen hilflos.
Manche Landwirte haben bisher auf natürliche Methoden wie Falken zurück gegriffen, die jedoch kostspielig, launisch und manchmal sogar flüchtig sind. Mit der neuen Lasertechnologie bestehen zumindest solche Probleme nicht.
Wenn die Vögel gegen 4 Uhr morgens die Felder stürmen, kreiiert das fest installierte System eine Art Lasershow. Dabei kreuzen die Strahlen die Felder in unregelmäßigen Mustern. Tagsüber sind für das menschliche Auge dabei nur grüne Punkte erkennbar, die über die Pflanzen huschen. Die Resultate können sich laut Landwirten aber sehen lassen. „Sie sehen hier 44 Hektar Blaubeeren, die Laser laufen gerade. Es fliegt nicht ein Vogel herum“, so Blaubeer-Farmer Justin Meduri gegenüber National Public Radio.
Für Menschen und Tiere bergen Laser gesundheitliche Risiken
Laut Wayne Ackermann von Bird Control Group ähnelten die Laser jemanden, der mit einem Stock direkt vor dem Gesicht eines anderen herumwedelt. Darüber hinaus seien die geräuschlosen Laser freundlicher im Umgang als traditionelle Werkzeuge bei der Vogelbekämpfung, wie zum Beispiel Gift oder Shotguns.
Um Verletzungen bei Menschen zu verhindern, wurden ebenfalls Schritte unternommen. Laser könnten nämlich zu Erblindung führen, sollte es zu direktem Augenkontakt kommen. Für Vögel bestehe dennoch auch eine gesundheitliche Gefahr, die laut Forschern nicht vernachlässigt werden sollte. „Verletzungen der Netzhaut können die Sehfähigkeit der Tiere beeinflussen und damit die Möglichkeit, Futter zu finden“, so Esteban Fernandez-Juricic von der Purdue Universität.
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Eine automatisierte Anlage kostet rund 8.350 Euro, was laut Ackermann für landwirtschaftliche Betriebe als „erschwinglich“ gelte. Gegenwärtig sind 100 Lasersysteme in Nordamerika im Einsatz. Ackermann zufolge wird mit einem Anstieg auf 300 Stück sowie einer Ausbreitung außerhalb der Landwirtschaft gerechnet.