Am 9. August hat das US-Patentamt eine Patentanmeldung von Google veröffentlicht, die auf den ersten Blick harmlos wirkt. Dabei geht es um „eine Methode und ein System für automatisierte Arbeitsmuster-Quantifizierung“, den „Google Success Productivity Focus Coach“. Auf den zweiten Blick beinhaltet die Anmeldung aber auch Folgendes: „Es besteht Bedarf an einem Tool, das den Prozess automatisiert, Arbeitsmuster zu quantifizieren und Feedback zum Fokus der Arbeitnehmer zu ermöglichen.“
Google-Patent beinhaltet Überwachungsmetriken
Laut The Outline beabsichtigt Google damit, den Überwachungsprozess von Mitarbeitern durch ihre Arbeitgeber zu automatisieren. So beschreibe das Patent ein System, in dem alles, was ein Angestellter an seinem Computer tut, beobachtet und in „Fokus-Metriken“ überführt werde. Anschließend soll diesen Mitarbeitern ein automatisches Feedback gegeben werden, das sie dazu ermutige, ihre Arbeitsgewohnheiten zu ändern, um ihre Produktivität zu maximieren. Die Metriken würden zusätzlich ergänzt durch „Sensordaten von mobilen Geräten, Sensordaten über oder aus dem Arbeitsumfeld und/ oder personengebundene Sensoren/ Geräte“.
Produktivität erhöhen, aber um welchen Preis?
Eine der zum Patent gehörenden Abbildungen zeigt beispielsweise ein Smartphone, auf dessen Display die Mitteilung erscheint „Ihre Konzentration ist 9:45 Uhr am höchsten. Sie sollten diese Zeit in ihrem Kalender blockieren, um ihre Konzentrationsphase zu maximieren“.
Inwiefern das Ignorieren solcher Hinweise Auswirkungen auf das Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis hat, ist daraus nicht zu entnehmen, die Benachrichtigung klingt allerdings weniger wie ein gut gemeinter Ratschlag, sondern eher wie eine konkrete Anweisung. Die Erhöhung der Produktivität ließe sich durch ein solches Tool sicherlich steigern, jedoch könnte dies am Ende auch ein bloßes Resultat offensichtlicher Überwachung sein.