iPhones und Android-Geräte bekommen von Jahr zu Jahr mehr Emojis, die auch kontroverse Themen in den Fokus rücken sollen. Ein eigens für die Darstellung der Menstruation geschaffenes Emoji könnte in gleichem Maße helfen, das Gespräch darüber einfacher zu ermöglichen.
Perioden-Emoji gegen das Stigma
An einer Kampagne, ein entsprechendes Bild zu kreieren, arbeiten gegenwärtig die Stiftungen Plan International UK und Plan Australia, auch wenn es eine Weile dauern dürfte, dieses offiziell durchzusetzen. Die Untersuchungen von Plan International UK zeigten bisher, dass die Hälfte der britischen Frauen zwischen 18 und 34 Jahren ein Menstruations-Emoji für sinnvoll hält. Für sie wäre es dadurch einfacher, mit Freunden oder dem Partner darüber zu reden.
In Ghana schämten sich dagegen ganze 90 Prozent der befragten Mädchen während ihrer Periode, während in Uganda 28 Prozent von ihnen deshalb sogar die Schule ausfallen ließen. „Das Menstruations-Tabu ist ein großes Problem für Mädchen weltweit. Sie verpassen die Schule und sehen sich Mobbing und unfairer Behandlung gegenüber“, so Susanne Legena, CEO von Plan Australia, gegenüber The Next Web.
Erstes Menstruations-Emoji abgelehnt
Um die Kampagne ins Rollen zu bringen, hatte Plan International eine Auswahl an fünf möglichen Perioden-Emojis geschaffen, um die Öffentlichkeit wählen zu lassen, welches dem Unicode-Konsortium (dem offiziellen Gremium für Emojis weltweit) vorgeschlagen werden sollte.
Damals hatten sich 18.700 Menschen für ihr Lieblings-„#periodemoji“, eine Unterhose mit Blutstropfen, entschieden. Es war jedoch von offizieller Seite abgelehnt worden. Eingereicht wurde deshalb nun im zweiten Versuch ein Emoji in Form eines einzelnen Blutstropfens, das 2019 akzeptiert werden könnte.
“Selbst jetzt, während gerade mindestens 800 Million Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren menstruieren, gibt es kein einziges Emoji, dass die Periode repräsentiert. Ist es nicht lächerlich, dass es fünf Variationen von Briefkästen, Floppy Disks und Fax-Geräten gibt?“, erklärt Legena.
Dass ein Emoji die gegenwärtigen Probleme nicht lösen kann, ist den Stiftungen bewusst. Sie wollen mit ihrer Kampagne dennoch für das Thema sensibilisieren und Geld sammeln für Frauen, die keinen Zugang zu Hygieneartikeln haben.
Mehr zum Thema Emoji
Wer noch mehr über die allgemeinen Hintergründe zu Emojis erfahren will, kann sich sieben Fragen zum World Emoji Day beantworten lassen. In diesem Herbst wird es übrigens auch bei Apple bunt: Unter iOS 12 sind zahlreiche neue Emojis geplant.