In letzter Zeit ist Siri im Kampf der künstlichen Sprachassistenten sehr weit zurückgefallen. Das soll sich durch eine neue Funktion in iOS 12 ändern: Angepasst an euer Verhalten erstellt ihr benutzerdefinierte Siri-Befehle, die euch den den Alltag erleichtern. Wir erklären euch, wie diese Siri-Shortcuts funktionieren und ihr eure Sprachbefehle erweitern könnt.

Siri-Shortcuts – benutzerdefinierte Befehle

Eure iOS-Geräte sind schlauer als ihr denkt: Sie lernen mit der Zeit dazu und passen sich eurem täglichen Verhalten an. So merkt sich Siri zum Beispiel, wenn ihr euch jeden Tag um die selbe Uhrzeit bei der selben App einen Kaffee bestellt und erinnert euch im Sperrbildschirm mit einer Meldung daran, sodass ihr die Aktion mit nur einer Bewegung auf der Schaltfläche erledigen könnt. Alternativ findet ihr auch Siri-Shortcuts als Vorschläge in der Spotlight-Suche.

Aber ihr könnt euch auch eure eigenen Siri-Shortcuts einrichten. In iOS 12 gibt es dafür zwei Möglichkeiten: Entweder über die Shortcut-App (aktuell als Beta für Entwickler erhältlich) oder über die Schaltfläche „Zu Siri hinzufügen“, die es für sämtliche Anwendungen gibt. Dort könnt ihr sämtliche Siri Befehle erweitern. Letzteres wird für euren alltäglichen Handy-Gebrauch interessanter sein, da die Shortcut-App als Ersatz für Apples Workflow-App fungieren wird, um Arbeitsprozesse verschiedener Anwendungen zu optimieren.

Siri-Shortcuts leider nicht für ältere iPhones

Obwohl das iOS 12 Update auch für ältere iPhone-Versionen gedacht ist, kann das Siri-Shortcuts-Feature nur ab dem iPhone 6s verwendet werden. Zumindest in der Beta konnte man die nützliche Funktion nicht auf älteren Apple Smartphones finden. Craig Federighi, Apples Software-Chef, bestätigte offenbar in einer E-Mail diese Einschränkung mit der Begründung, dass manche Neuerungen in iOS 12 nicht ohne Leistungseinbußen in den älteren iPhone-Geräten bewerkstelligt werden können.

Siri-Shortcuts einrichten: So funktioniert es

Siri ist zwar schlau und merkt sich Dinge, die ihr regelmäßig macht, aber ihr könnt euch auch Verknüpfungen zu einer Anwendung selbst einrichten. Durch neue Shortcut-APIs können App-Entwickler Siri-Shortcuts in die App einbauen.

Wer also beispielsweise die App „Tile“ nutzt, um seine Schlüssel wieder zu finden, kann diese unter iOS 12 mit Siri verbinden und eine Phrase einstellen, wie „Ich habe meine Schlüssel verloren“. Wenn ihr wirklich mal eure Schlüssel verlegt haben solltet, dann könnt ihr mit dem Siri-Shortcut „Hey Siri, ich habe meine Schlüssel verloren“ die App sofort aktivieren.

Shortcuts-App zur Optimierung mehrerer Prozesse

Zum Update auf iOS 12 wird auch die Shortcuts-App im App Store verfügbar sein. Diese kann auch auf ältere iPhone-Versionen mit iOS 12 und iOS 11 installiert und genutzt werden. Mit dieser Anwendung schöpft ihr erst so richtig das volle Potenzial der Siri-Shortcuts aus, denn ihr könnt mit einem einzigen Shortcut-Befehl gleich mehrere verschiedene Anwendungen aktivieren.

Mit der App könnt ihr verschiedene Prozesse für unterschiedliche Szenarios erstellen. Stellt euch vor, ihr habt Feierabend und macht euch auf den Weg nach Hause. Mit dem kleinen Befehl „Auf dem Heimweg“ zeigt euch euer iPhone den kürzesten Weg vom aktuellen Standort bis zu eurer Adresse, gibt eurem Partner mit einer Nachricht Bescheid und passt mit dem verbundenen HomeKit die Temperatur zu Hause an, damit ihr es schön warm habt, wenn ihr angekommen seid.

So passt ihr mehrstufige Shortcuts in der App an:

Fazit: So nützlich sind Siri-Shortcuts unter iOS 12

Bei unserem futurezone-Test der iOS 12 Beta konnten wir schon sehen, was das große Update versprechen soll. Neben einer schnelleren Performance, exklusiven Apps und den neuen, bunten Apple Emojis, könnt ihr euch aber besonders auf die Siri-Shortcuts und die ergänzende Shortcuts-App freuen. Sie werden euch den Smartphone-Alltag noch mehr vereinfachen. Am 17. September wird das langersehnte Update dann verfügbar sein – rüstet euch bis dahin mit diesen 11 Dingen, die ihr über iOS 12 wissen solltet.