Wer sich im Internet gratis aktuelle Videospiele oder Kinofilme besorgt, verletzt meist nicht nur mit großer Wahrscheinlichkeit Urheberrechte. Er setzt seine Geräte und seine Daten häufig auch großen Gefahren aus, wenn er Software zum Herunterladen oder Streamen von Inhalten installiert.
Das geht aus einer Studie des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor, für die IT- und Kriminalforscher mehr als 1.000 einschlägige Seiten automatisiert ausgewertet haben.
Von Adware bis Trojaner
Im Angebot der Plattformen seien mehr als 4.000 Dateien mit Malware-Charakter gesammelt worden, aus denen insgesamt 106 Schadsoftware-Komponenten isoliert werden konnten. Darunter befanden sich solche, die etwa unbefugt Systemprozesse starten oder den Datenverkehr für Werbeeinblendungen manipulieren (Adware), aber auch eindeutig bösartige Software wie Keylogger oder Trojaner.
Clients sind gefährlich
Als besonders tückisch fielen den Forschern vermeintlich nützliche Programme zum Download von Filmen (Clients) oder zur angeblichen Installation von Spielen auf, die von den Seiten heruntergeladen werden können – neben Windows häufig auch für Android-Geräte. Denn solche Software stelle dabei nicht notwendigerweise eine direkte Gefahr für das System dar, die von einem Virenscanner erkannt werden könnte.
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Vielmehr gehe es oft darum, den Nutzern durch verschiedene Social Engineering-Tricks persönliche oder sensible Daten wie Konto-, Kreditkarten- oder Zugangsinformationen zu entlocken. Darüber hinaus versendeten die Programme teils auch ohne Zustimmung des Nutzers Daten an Dritte. Am Ende können neben dem unberechtigten Zugriff auf Geräte Identitätsdiebstahl und finanzielle Verluste die Folgen sein.