Seien wir mal ehrlich: Einen hundertprozentigen Schutz im Netz gibt es nicht. Was ihr aber tun könnt, ist die Internetsicherheit für eure Geräte zu steigern. Gerade wenn ihr bisher nicht viele Gedanken daran verschwendet habt, besteht hervorragendes Potenzial für eine deutlich bessere Absicherung gegen Gefahren.
Mehr Internetsicherheit für Smartphone und PC: So geht’s
Die folgenden Methoden für mehr Internetsicherheit solltet ihr am besten immer gleichzeitig anwenden. Nur so ist es zum Beispiel möglich, die sich ständig verändernde Bandbreite an neuer Schadsoftware abzuwehren. Eine einzelne Sicherheits-App hat dagegen nur einen begrenzten Spielraum. Nicht alles, aber vieles lässt sich dabei sowohl auf Computern als auch auf eure mobilen Geräte anwenden.
Methode #1: Haltet euer OS, den Browser und die Software up-to-date
Was logisch klingt, wird oft vergessen: Macht regelmäßig Updates. Gerade, wenn diese meistens verzögert oder nicht automatisiert zur Verfügung stehen, kann es passieren, dass ihr noch eine Version zurückliegt. Besonders Android-User haben in diesem Fall Pech, denn die Hersteller sind oftmals ziemlich schlecht darin, ihre Geräte mit Aktualisierungen zu versorgen.
Betriebssysteme
- Windows 10 verfügt über automatisierte Updates, wenngleich das aktuelle Windows 10-Update mit schweren Mängeln zu kämpfen hat.
- MacOS wird regelmäßig durch automatische Aktualisierungen gestützt. Chromebooks aktualisieren sich jedes Mal wenn ihr sie neustartet.
- Habt ihr noch ältere OS-Versionen, wie Windows 7 oder Windows 8, solltet ihr also dringend ein Update vornehmen.
Browser
Auch die meisten großen Browser kümmern sich von allein und automatisch darum, die Internetsicherheit nicht aus den Augen zu verlieren.
- Google Chrome und Firefox laden Updates selbständig herunter und installieren sie, wenn sie das nächste Mal gestartet werden.
- Microsofts Edge-Browser aktualisiert sich zusammen mit den Windows-Updates.
- Safari erhält Updates über den Apple App Store.
Auch die Erweiterungen der verschiedenen Browser werden automatisch auf dem neuesten Stand gehalten.
Wichtige Apps
Gerade bei Apps können Updates enorm wichtig sein, so wie bei der jüngsten massiven WhatsApp-Sicherheitslücke, die sich dadurch einfach beheben lässt.
- Nutzt ihr ein Programm oder eine App häufig, stellt die Option „Nach Update suchen“ ein.
- Für Desktop-Apps könnt ihr auf separate Updater-Software zurückgreifen.
Methode #2: Vertraut auf den Windows Defender
Habt ihr macOS High Sierra oder Windows 10 installiert, ist es laut Experten nicht mehr nötig, zusätzliche Programme für Internetsicherheit zu installieren. Dafür spricht beispielsweise, dass der Windows Defender besser schützt als kostenpflichtige Software.
- Der Windows Defender automatisiert sich von allein, läuft im Hintergrund und meldet sich nur, wenn systemweite Scans für eine Weile nicht möglich waren.
- Er sollte weder abgeschaltet noch von den Updates abgehalten werden.
Apple-User haben sind ebenfalls ausreichend durch die eingebaute Sicherheitssoftware abgedeckt. Dazu sollten sie sich einfach daran halten, ihre Apps aus dem App-Store zu beziehen.
Methode #3: Installiert ein Scanning-Tool
Sicherheitsexperten empfehlen laut engadget die Installation des Scannig-Tools Malwarebytes Premium für Windows oder macOS.
- Malwarebytes Premium scannt euer System, ohne dabei Ressourcen zu vereinnahmen. Es verlässt sich nicht nur auf eine Liste bekannter Schadsoftware, sondern sucht auch nach abnormalem Verhalten von Apps oder Prozessen.
Methode #4: Nutzt helfende Anwendungen
Habt ihr euer Gerät mit einem aktuellen Betriebssystem, Browser und Antimalware-Software gestärkt, stehen euch noch zusätzliche Tools zur Verfügung, mit denen ihr eure Privatsphäre zusätzlich schützen könnt.
- uBlock Origin für Chrome, Firefox, Edge und Safari: Der AdBlocker blockiert Cookies, die euch von Seite zu Seite durchs Netz folgen, um ein Profil von euch anzulegen, und unterdrückt Pop-up-Werbung.
- HTTPS Everywhere: Obwohl viele Internetseiten die verschlüsselte Verbindung via https standardmäßig nutzen, gibt es immer noch einige, die dies nur als Option anbieten. Die Erweiterung HTTPS Everywhere zwingt solche Seite quasi dazu, die Verschlüsselung zu verwenden und das Browsen für euch privater zu machen. Man kann dadurch lediglich sehen, auf welcher Webseite (zum Beispiel xy.com) ihr euch befindet, nicht aber welche Unterseite (wie xy.com/abc) ihr aufgerufen habt.
- Passwort-Manager: Es gibt einige Apps, um sichere Passwörter zu erstellen. Sie helfen euch, auf die wichtigen Details zu achten, indem sie Codes generieren, die länger, rein zufällig und sicherer sind.
- VPN: Für VPN auf eurem Smartphone gibt es mindestens drei gute Gründe. Besonders wenn ihr euch mit nicht-vertrauenswürdigen oder unsicheren öffentlichen Netzwerken verbindet, kann zusätzlicher Schutz nicht schaden.
Für euer Smartphone gibt es übrigens auch konkrete Apps, die die Internetsicherheit erhöhen. Achtet aber in jedem Fall darauf, immer die verifzierte, glaubwürdige Version des originalen Herstellers herunterzuladen. Es gibt zahlreiche Fakes, die ihre eigenen Mittel mitbringen, euer Verhalten aufzuzeichnen.
Methode #5: Passt eure Angewohnheiten an
Wer mehr Wert auf Internetsicherheit legt, muss früher oder später auch schlechte Gewohnheiten ablegen beziehungsweise sich neue, gute Angewohnheiten aneignen. Eine kleine Auswahl davon könnte so aussehen:
- Aktiviert die Zwei-Faktor-Authentifikation (2FA) überall, wo es möglich ist: 2FA fügt einen zweiten Check hinzu, nachdem ihr euer Passwort eingegeben habt, um euch einzuloggen. Nutzt 2FA für eure Accounts bei Google, Apple, Microsoft, Facebook, Twitter und Slack. Auch eure Bank sollte diese Option anbieten, und ihr solltet sie nutzen.
- Verschlüsselt eure Geräte: Moderne Android- und iOS-Geräte sind zum Glück standardmäßig verschlüsselt. Nur externen Speichern wie microSD-Karten müssen diese Einstellung manuell zugewiesen werden. Anders sieht es bei vielen Windows- und mac-Computern aus. Diese könnt ihr zwar durch ein Passwort schützen, Hacker entnehmen aber oft genug einfach die Festplatte und greifen darauf direkt zu. Es gilt also, genau diese Schwachstelle zu verschlüsseln. Ihr findet eine solche Option entweder in den Einstellungen oder ihr nutzt zusätzliche Tools dafür.
- Bezieht eure Software aus offiziellen App Stores: Wann immer es möglich ist, solltet ihr es vermeiden, Software von Webseiten herunterzuladen, die ihr nicht einschätzen könnt. Geht lieber direkt zum Microsoft Store, dem Mac- oder iOS-App Store, Google Play, dem Chrome Web Store, den Firefox Add-ons, zu Safari-Erweiterungen oder den Erweiterungen für den Edge-Browser.
- Ladet keine kostenlosen Dateien herunter, die für gewöhnlich Geld kosten: Was umsonst ist, obwohl es eigentlich etwas kostet, ist oft genug schädlich. Software-Cracks, kostenfreie MP3s, illegale Livestreams, Videodateien etc. erlauben anderen im schlimmsten Fall Zugriff auf euer Gerät und euer Nutzerverhalten.
- Macht ein Backup: Folgt ihr den genannten Hinweisen, ist es unwahrscheinlich, dass ihr Opfer schädlicher Software werdet. Dennoch ist nichts zu hundert Prozent sicher, ein Backup eurer Daten sollte deshalb zur regelmäßigen Routine gehören. Fangt ihr euch nämlich trotzdem einmal Malware ein, setzt ihr euer Gerät zurück, entfernt den Schädling und stellt die alten Daten wieder her.
Fazit: Es geht auch deutlich sicherer im Netz
Wollt ihr euer Smartphone oder euren PC besser schützen, nutzt ihr gleich mehrere Methoden für erhöhte Internetsicherheit. Bedenkt dabei, dass der Fokus bei mobilen Geräten etwas mehr auf der Aktualisierung von Software und Apps liegt. iOS-User sollten hier kaum Probleme haben, für Android-Nutzer könnte es an dieser Stelle etwas komplizierter werden, da nicht jeder Hersteller regelmäßige Updates ausrollt. Dennoch lohnt es sich sehr, den Schutz eurer Geräte im Auge zu behalten, wenn ihr viel in Netz unterwegs seid.