Am 12. November, also vor nunmehr einer Woche, ist der legendäre Comicbuchautor Stan Lee von uns gegangen. Selbst denen, die sich erst über die Verfilmungen der Superheldensagas rund um Spider-Man, Iron Man, Captain America und Co. mit Marvel anfreundeten, war er durch seine Cameo-Auftritte ein bekanntes Gesicht. Mit Lees Tod dürften nun auch seine Auftritte ein Ende gefunden haben, sofern Hollywood ihn nicht digital am Leben hält.
Hollywood belebt Show-Ikonen wieder
Denn das ist dort, im Land der Stars, kein Hexenwerk mehr. Die visuelle DNA von Sängern und Schauspielern soll verhindern, dass Legenden wie Michael Jackson, Amy Winehouse, Carry Fisher und Stan Lee jemals gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Hierfür werden die Stars von Kopf bis Fuß vermessen und eingescannt – auf mehreren Terabyte werden diese Daten anschließend abgespeichert.
So soll beispielsweise künftig der gesamte „Star Wars“-Cast vor Drehbeginn eingescannt werden. Pro Person liegt der Preis für diesen Prozess laut Süddeutsche Zeitung im siebenstelligen Bereich. Am Beispiel Carry Fishers – alias Leia Organa – hat man jedoch erkannt, dass derartige Kopien sich nicht nur mittels der lebendigen Person konzipieren Lassen.
Fraglicher Mehrwert für die Fans
Mittels bereits getätigter Aufnahmen und Bodydoubles lassen sich auf diese Weise auch Stars wieder zum Leben erwecken, die bereits seit Jahrzehnten tot sind. Solange die Studios über ausreichend Bildmaterial verfügen, können sie Elvis Presley, John Lennon, Audrey Hepburn und Bud Spencer wiedererwecken. Ob das alles tatsächlich erstrebenswert ist, ist eine andere Frage.
So soll sich beispielsweise die 2011 verstorbene Soul-Ikone Amy Winehouse ab 2019 auf ihre nächste Welttournee begeben. Stan Lees Cameos für die nächsten beiden Filme des MCU, „Captain Marvel“ und den vierten „Avengers“-Teil, sind bereits abgedreht. Doch könnte man ihn auch in künftigen Marvel-Verfilmungen sehen, falls Hollywood seinen Feldzug gegen den Tod fortsetzen sollte.