„Bärensicher“ ist es in einem Amazon-Lager im US-Bundesstaat New Jersey nicht. Denn zum wiederholten Mal ist ein Abwehrmittel, das eigentlich zum Schutz gegen Bären da ist, explodiert und hat mehrere Angestellte verletzt. Offenbar hatte ein Logistikroboter einen Fehler begangen, der den Unfall verursachte.
Mindestens ein Angestellter in kritischem Zustand
Mehreren Medienberichten nach durchlöcherte der Roboter aus Versehen eine Dose Bären-Abwehrspray. Dadurch konnte das darin enthaltene Konzentrat Capsaicin austreten. CNN berichtet etwa, dass 54 Mitarbeiter des Lagers direkt nach dem Unfall unter starkem Brennen in Augen und Rachenraum litten. Das seien typische Symptome nach einem Angriff mit dem Abwehrmittel. Die Washington Post wiederum berichtet von circa 80 von Atembeschwerden betroffenen Angestellten. Mindestens einer von ihnen befinde sich in kritischem Zustand im Krankenhaus.
Gegenüber der Washington Post äußerte sich die Amazon-Sprecherin Rachael Lighty: Die Umstände des Unfalls würden derzeit noch untersucht. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat höchste Priorität. Deswegen sind alle Angestellten aus dem Bereich sofort an einen sicheren Ort gebracht worden“, so Lighty. Einige der Opfer konnten noch vor Ort behandelt werdne, andere mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.
Explosion von Bären-Abwehrspray kein Einzelfall
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in einem Amazon-Logistikzentrum. Auch 2015 eilte die Feuerwehr zu einer Amazon-Fabrik, allerdings in Haslet, Texas, wie Wired berichtet. Damals war es zu einem Unfall gekommen, weil ein Lagerroboter eine Büchse überfahren hatte, in der sich – kein Scherz – Bären-Abwehrspray befand. Und sogar 2018 ist ein Unglück im Zusammenhang mit der gefährlichen Substanz passiert: Ein Mitarbeiter einer Amazon-Lagerhalle im US-Bundesstaat Indiana erzählte Wired, dass eine Dose davon dort explodiert war.
Das Problem wäre dem besagten Mitarbeiter zufolge die Verpackung des Abwehrmittels. Ein Amazon-Sprecher reagierte auf den angeblichen Vorfall in Indiana vage. Er wäre passiert, doch hätten die verschiedenen Unfälle nichts miteinander gemeinsam.
Amazon-Angestellte leben gefährlich
Dennoch scheinen Amazon-Lager nicht die sichersten und angenehmsten Arbeitsplätze zu sein. Erst im November waren zwei Amazon-Großlieferanten von einer umgestürzten Wand in einem Logistikzentrum in Baltimore getötet worden. Zeitfür Pausen bleibt den Angestellten angeblich auch nicht. Deshalb sollen bald Drohnen mit Quallen-Armen Amazon-Pakete packen. Ein neues Amazon-Patent soll in Form eines Armbands Lagerarbeiter zukünftig besser überwachen.