Auch trotz WhatsApp, Facebook, Instagram oder Slack: E.Mails sind immer noch beliebt und werden täglich milliardenfach versendet. Gerade im Job sind die elektronischen Briefe oft nicht wegzudenken.
Hacker warnt vor Gefahren von E-Mails
Doch du solltest wirklich aufpassen, welche Inhalte du per E-Mail verschickst und welchen E-Mail-Anbieter du dafür verwendest. Ein bekannter Hacker erklärte Motherboard kürzlich, wie gefährlich die elektronischen Nachrichten eigentlich sind.
MacLemon, so das Pseudonym des österreichischen Hackers, steht E-Mails sehr kritisch gegenüber. Der Systemadministrator, der vor allem auf Apple-Systeme spezialisiert ist, setzt zwar selbst auch auf E-Mails, macht sich aber von keinem Anbieter abhängig. Er sei sein eigener E-Mail-Anbieter und betreibe seine eigenen Server, sagt der Hacker.
Das verraten deine E-Mails über dich
Und das scheinbar aus guten Gründen. Denn dein Mail-Anbieter kann ziemlich viele Informationen über dich in Erfahrung bringen. So sieht dein Provider natürlich, mit welcher Adresse du mit wem in Kontakt trittst und wie häufig du einzelne Personen kontaktierst. Da die meisten E-Mails die weltweit versendet werden nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt werden, hätten Hacker auch problemlosen Zugriff auf die Inhalte deiner Nachrichten. Sie könnten diese nicht nur mitlesen, sondern auch ihre Inhalte manipulieren.
Auch dein Aufenthaltsort ist für Hacker im Zweifel kein Geheimnis. Mit Hilfe der IP-Adresse, die bei der Abfrage an den Mail-Server übermittelt wird, könnten sogar Bewegungsprofile von dir erstellt werden.
Kostenlose Anbieter verdienen Geld mit deinen Daten
Auch im Netz gilt die Weisheit: Nichts im Leben ist umsonst. Denn solche Anbieter, die dir ein kostenloses Postfach für deine Mails anbieten, greifen massenhaft deine Daten ab, um Werbung verkaufen zu können. Was genau die Anbieter wissen, versteckt sich oft nur in den Datenschutzbestimmungen der einzelnen Unternehmen – und wird wohl von den wenigsten Nutzern überhaupt wahrgenommen.
Generell, so sieht es auch MacLemon, hätten europäische Anbieter beim Thema Datenschutz die Nase vorn – der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sei Dank.
Veraltete Technik
Doch egal, wie man es dreht und wendet. Hinter der E-Mail steckt alte Technik. Diese sicherer zu machen und an die heutigen Bedürfnisse anzupassen, ist schwierig. Zwar gäbe es Möglichkeiten, den E-Mail-Verkehr sicherer zu gestalten, etwa Perfect Forward Secrecy, MacLemon bleibt aber skeptisch.
Und so rät er Usern dann auch, E-Mails, wann immer möglich, zu vermeiden. „E-Mail ist aufgrund des Alters ein fürchterliches Frankenstein-Monster geworden“, so der Hacker gegenüber Motherboard. Er rät daher Usern, auf vermeintlich sichere Messenger wie Signal oder den Chat-Client Riot umzusteigen.
Fazit: Veraltete Technik macht E-Mails unsicher
Deine E-Mails sind nicht sicher. Sie geben Hackern viel Angriffsfläche und sollten daher gemieden werden. Setze eher auf sicherer Messenger. Solltest du auf E-Mails nicht verzichten können, empfiehlt der Experte die kostenpflichtigen Dienste Posteo und Mailbox.org. Diese setzen auf zahlreiche Sicherheitsfeatures, verzichten auf Tracking und nutzen in Deutschland stationierte Server – es greifen also hiesige Datenschutzregelungen.
Auch Telekom-Kunden sind vor E-Mail-Betrug nicht geschützt: Vorsicht bei dieser Telekom-Nachricht: Sie bedeutet dein E-Mail-Konto wurde gehackt. Ein sicheres Passwort sollte daher für deinen Account das Minimum sein – wir zeigen dir, worauf du achten musst.