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Cloud-Sicherheit: Diese Dienste liegen vorn

Cloud-Dienste sind praktisch, aber nicht immer sicher. Stiftung Warentest hat verschiedene Anbieter geprüft. Mit überraschenden Ergebnissen.

Cloud Symbolbild.
Deutsche Cloud-Dienste sind laut Stiftung Warentest Vorreiter in Sachen Datenschutz. Foto: imago images/ZUMA Press

Wer seine Daten in einer Cloud abspeichert, erspart sich oft viel Stress. In der Datenwolke abgelegte Dateien können von beliebigen Geräten aus abgerufen werden und sind somit jederzeit zugriffsbereit. Die zuhause vorbereitete Präsentation kann so ohne Probleme im Büro geöffnet werden. Steigt man auf einen neuen Rechner um, ist eine manuelle Übertragung wichtiger Daten nicht mehr notwendig. Doch die Datenwolken weisen nicht selten Sicherheitslücken auf. Die Stiftung Warentest hat Cloud-Dienste getestet: Dabei haben vor allem deutsche Anbieter sicherer Clouds gut abgeschnitten.

Deutsche Cloud-Dienste laut Stiftung Warentest am sichersten

Der beste Cloud-Dienst hilft dem Nutzer nicht viel, wenn man ihm nicht vertrauen kann. Oft sind es besonders sensible Daten, die wir dem Anbieter übergeben und nicht in die Hände Dritter gelangen sollen. Das hat auch Stiftung Warentest verstanden und die verschiedenen Dienste nicht nur auf ihre technische Leistung, sondern vor allem in Sachen Datenschutz geprüft. So kommt es, dass vermeintliche Vorreiter des Cloud-Geschäfts schlechter abschneiden als erwartet – eine Chance für kleinere Anbieter.

Überraschende Ergebnisse

Getestet wurden folgende Anbieter:

  • Amazon Drive
  • Apple iCloud
  • Box.com Personal Pro
  • Dropbox Basic
  • Google Drive
  • Mega Pro Lite
  • Microsoft OneDrive Basic
  • pCloud Basic
  • Sugarsync Individuell (100 GB)
  • Telekom Magentacloud Free
  • Web.de Freemail Online-Speicher

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen eins sehr deutlich: Wer in Sachen Datenschutz bei Cloud-Diensten keine Abstriche machen möchte, muss Kompromisse bei der technischen Leistung des Angebots eingehen. Die besten Ergebnisse erhielten nämlich der Freemail-Online-Speicher von Web.de und die Magentacloud der Telekom. Die Technik der beiden deutschen Dienste kommen noch nicht an die von Diensten wie Dropbox, Google Drive und pCloud heran. Diese kassierten jedoch Minuspunkte durch „sehr deutliche Mängel in Datenschutzerklärung, Nutzungs- oder Geschäftsbedingungen“.

Auch Apple erntet Kritik: Laut Stiftung Warentest liegen „sehr deutliche Mängel im Kleingedruckten“ vor, das „häufig mit deutschem und europäischem Recht“ kollidiere. Eine Anpassung an die geltenden Vorschriften der DSGVO sei dringend notwendig, so die Prüfer.

Die Verbraucherorganisation kritisiert Microsoft vor allem dafür, dass der Techkonzern die von der DSGVO verordnete Transparenz nicht gewährleistet. Nutzer finden in der 30-seitigen Datenschutzerklärung des Cloud-Dienstes nur schwammige Formulierungen, die oft auf „anderswo zu findende Zusatzinfomationen“ verweisen.

Klare Sieger

Die Testsieger der Prüfung von Stiftung Warentest sind die beiden einzigen deutschen Anbieter, die beleuchtet wurden: Telekom Magentacloud Free und Web.de Freemail Online-Speicher. Bei beiden Diensten konnten die Prüfer weder in den Nutzungsbedingungen noch in den Datenschutzerklärungen Mängel entdecken.

Die Stiftung Warentest empfiehlt dennoch, sich nicht nur auf Online-Datenspeicher zu verlassen. Als Ergänzung empfiehlt sie Netzwerkfestplatten, die ebenfalls geprüft wurden.

Das Ergebnis hätte für Microsoft anders ausgesehen, wenn es die deutsche Treuhänder-Cloud noch gäbe. Diese wurde jedoch im letzten Jahr abgeschafft. Im Meer der Cloud-Dienste wird es schnell unübersichtlich. Wir haben über die Unterschiede zwischen Amazon Cloud, iCloud und Google Drive aufgeklärt.

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