In Sachen Messaging-Dienste hängt Google hinterher: Während WhatsApp und der Facebook Messenger für viele unverzichtbar geworden sind, konnten derartige Angebote von Google nur selten Erfolge verzeichnen. Nun will das Unternehmen die SMS wieder modern machen: riskantes Unterfangen oder schlagkräftige neue WhatsApp-Alternative? Das hat es mit dem Android-Update namens RCS auf sich.
Android-Update RCS: WhatsApp-Alternative, nur anders
Um den Messaging-Markt zurückzuerobern, will Google sich den neuen Telekommunikationsstandard RCS (Rich Communication Services) zunutze machen. RCS wurde entwickelt, um die gute alte SMS in 2019 wieder salonfähig zu machen. So kommt eine WhatsApp-Alternative, die vollkommen offline funktioniert.
Der Service bietet moderne Messaging-Funktionen wie Lesebestätigungen, Tippindikatoren und verifizierte Geschäftsprofile. Er sorgt also dafür, dass die SMS, von der wir uns eigentlich mit dem Tastenhandy verabschiedet hatten, wieder mithalten kann.
Dabei soll es möglich sein, über RCS hochauflösende Fotos, Videos, GIFs und Textnachrichten über WLAN oder die eigene Datenverbindung zu senden. Man sieht, wenn Kontakte online sind oder einem schreiben. Auch Gruppenchats plant Google. Es ist also eine WhatsApp-Alternative, aber vielleicht noch eher ein iMessage für Android-Handys. Google widmet dem neuen Android-Update zum Chatten gleich eine ganze Website.
So kriegst du RCS
Hast du ein Android-Handy und nutzt einen kabellosen Mobilfunkanbieter, der RCS unterstützt, solltest du den Dienst einfach über die Google Messages-App erreichen können. Dort musst du nur den Anweisungen zur Konfiguration folgen. Dann musst du die App wie gewohnt nutzen, mit dem Unterschied, dass du auf die neuen Features zugreifen kannst – wenn dein Chatpartner den Service auch nutzt.
Google legt den Grundstein für RCS-Erfolg
In den vergangenen Jahren hat Google mit diversen Kampagnen vergeblich versucht, Gerätehersteller und Telekommunikationsanbieter dazu zu bewegen, RCS zu integrieren. Nun nimmt der Tech-Riese die Sache selbst in die Hand: Android-Nutzer in Frankreich und Großbritannien können sich bereits für RCS-Dienste entscheiden, die direkt von Google bereitgestellt werden, anstatt darauf zu warten, dass ihr Telekommunikationsunternehmen den Schalter umlegt. Für andere Länder ist die Option ebenfalls in Planung.
Datenschutz bleibt zentrale Hürde
Kluger Schachzug von Google: Eine Hürde für den Erfolg von RCS hat das Unternehmen so selbst aus dem Weg geräumt. Doch es gibt noch ein zweites Problem: Im Gegensatz zu WhatsApp, iMessage und anderen internetbasierten Chat-Apps wie Telegram verfügt das Android-Update RCS nicht über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese Funktion ist jedoch in Zeiten, in denen Nutzer immer mehr Wert auf Datenschutz legen, unverzichtbar geworden.
Auch ohne RCS: Es gibt neben WhatsApp noch andere Messenger, die einiges zu bieten haben. Diese WhatsApp-Alternative lässt den Messenger fast lächerlich aussehen. Auch diese kostenlose Android-App ist der neue Mega-Messenger.