Avast Antivirus versorgt weltweit Hunderte Millionen Kunden mit zum Teil kostenloser Antivirus-Software, um diese vor schädlichen Programmen zu schützen. Tatsächlich könnte die Software selbst jedoch zur Gefahr werden, weswegen es sich lohnt, Avast zu deinstallieren.
Avast deinstallieren: So wirst du hintergangen
Das millionenschwere Unternehmen hinter Avast Antivirus soll die Nutzerinformationen seiner User seit mindestens sechs Jahren an Dritte verkaufen. Betroffen sind davon wohl vor allem Daten über deren Verhalten beim Browsen und Internetgewohnheiten. Wer seine Privatsphäre schützen will, sollte Avast deinstallieren.
Dass Aavst Nutzer ausspioniert werden sollen, hat 2019 dazu geführt, dass Viele die Tools des Softwareherstellers als „Spyware“ betitelten und auch Browser wie Mozilla und Opera aus Bedenken bereits einige Erweiterungen von Avast Antivirus aus ihren Add-on-Stores entfernt hatten. Diese sind erst seit dem 17. Dezember 2019 wieder im Chrome-Store und im Mozilla Store verfügbar.
Deine Daten gehen an Google, Microsoft und Co.
Ein aktueller Bericht von Motherboard und PVCMag zeigt trotzdem ein weiterhin fragwürdiges Bild des kostenlosen Antivirus-Programms. Zu den Käufern dieser anonymisierten Daten sollen einem „internen Dokument“ zufolge Unternehmen wie Google, Microsoft, Yelp, Condé Nast, McKinsey, Pepsi und viele andere gehören. Viele Nutzer, die durch das Zustimmen zur Lizenz bei der Installation von Avast Antivirus dem Verkauf ihrer Daten zustimmen, wissen davon gar nichts.
Motherboard und PCMag zufolge lassen sich die anonymisierten Daten auch so auseinandernehmen und zusammensetzen, dass sie auf einzelne Avast-Nutzer zurückzuführen sind. Es sei damit möglich aus den gesammelten Daten herauszulesen, zu welcher Zeit ein anonymisierter Nutzer YouPorn und PornHub besucht hat. In speziellen Fällen sogar, wonach er gesucht und welches Video er angesehen hat. Willst du also lieber komplett anonym bleiben, solltest du Avast deinstallieren.
Avast Antivirus-Unternehmen sieht sich ungerecht verurteilt
Gegenüber Forbes erklärte Avast-CEO Ondrej Vlcek im Dezember 2019, die verkauften Informationen wären anonym und nicht auf einzelne Nutzer zurückzuführen. Avast zu deinstallieren, kann jedoch eine Option sein, solltest du auf Nummer sicher gehen wollen.
So sammle man zunächst die Daten der Avast Antivirus-Nutzer über eine Browsererweiterung. Bevor diese jedoch den unternehmenseigenen Server erreichen, würden die Informationen von jeglichen personenkennzeichnenden Merkmalen gereinigt. Die bereinigten Daten würden dann als „Insights, wie Nutzerkohorten im Internet das Web nutzen“ verkauft.
Offizielles Statement von Avast
Von deutscher Unternehmensseite gibt es schon vor dem aktuellen Motherboard-Bericht ein offizielles Statement zu Avast Antivirus und der vermeintlichen Spionage:
„Die Sicherheit und der Datenschutz unserer Benutzer haben für uns oberste Priorität. Aus diesem Grund gelten bei Avast umfassende und strenge Datenschutzrichtlinien. Die Berichte über den Verkauf von personenbezogenen Daten an Dritte entsprechend nicht der Wahrheit.
Damit unsere Browsererweiterungen Bedrohungen erkennen und blockieren können, müssen wir URL-Daten erfassen können. So funktionieren unsere und viele andere Antivirenlösungen. Dazu bedarf es keiner personenbezogenen Informationen. Zum Schutz der Privatsphäre unserer Benutzer werden die von uns erfassten Daten daher vollständig anonymisiert gespeichert. Alle Daten, die zur Identifizierung einer Person verwendet werden könnten, werden zuvor gelöscht.
Diese zusammengefassten, statistischen Daten teilen wir mit Jumpshot, unserem firmeneigenen Unternehmen für Marketinganalysen. Seit seiner Gründung sind wir für unsere Kunden und den Markt damit transparent umgegangen (zum Blogpost).
Wir erheben nur die Daten, die für die Erbringung unserer Dienstleistungen erforderlich sind. Avast befolgt die Best Practices der Branche zur Einhaltung der DSGVO, die in der Datenschutzerklärung (zur Seite) näher beschrieben sind. Wir haben auch ein Datenschutzportal (zur Seite), in dem sich Kunden unserer Produkte anmelden und überprüfen können, welche personenbezogenen Daten wir über sie gespeichert haben.“
So kannst du Avast deinstallieren
Zwar versicherte auch Vlcek, dass Avast Antivirus nichts unternehmen würde, um Kunden, die mit der Software ihre Daten schützen wollen, zu gefährden. Dennoch wird der Verkauf der Informationen über die zu Avast gehörige Webseite Jumpshots damit angepriesen, „zu verfolgen, was Nutzer im Internet gesucht, wie sie mit einer bestimmten Marke interagiert und was sie gekauft haben“.
Willst du dennoch Avast deinstallieren, und sei es präventiv, gehst du so vor:
- Nutze den Avast Setup-Assistenten für die Deinstallation (zur Anleitung https://support.avast.com/de-de/article/10).
- ODER unter Windows
- Start > Apps und Features > Avast Antivirus > Deinstallieren
Hast du Avast deinstallieren können, denk daran,dich mit einer andern Antivirus-Software abzusichern. Alternativen für ebenfalls kostenlosen Virenschutz gibt es einige. Zum Beispiel sollen diese Programme als Antivirenschutz überzeugen.