Soziale Netzwerke können ein praktisches Tool sein, um sich über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden zu halten. Doch immer häufiger sind es jene Netzwerke die dafür sorgen, dass sich Fake News rasant auf der ganzen Welt verbreiten. Gefälschte Bilder und gekonnt manipulierte Videos, genannt Deepfake-Videos, machen es uns immer schwerer zu erkennen, welche Informationen der Realität entsprechen. Doch es gibt Möglichkeiten, mit denen du Fake-Bilder und Deepfake-Videos erkennen kannst. Wir zeigen dir, wie.
So kannst du Fake-Bilder im Netz erkennen
Falschmeldungen gibt es schon so lange, wie es Zeitungen gibt. Fake News, also gezielt verbreitete Falschinformationen die zumeist dem Zwecke der politischen Einflussnahme dienen, sind hingegen ein relativ junges Phänomen. Hinzu kommt, dass sich das Verbreitungsgebiet der gefälschten Informationen durch das Internet enorm vergrößert hat. Technische Neuerungen sorgen außerdem dafür, dass Fake-Bilder und manipulierte Videos immer schwerer entlarvt werden können. Mit diesen Tipps und Tricks wird es dir in Zukunft besser gelingen, Fake-Bilder im Netz zu erkennen.
Wer jetzt auf ein Allheilmittel in Form einer technischen Lösung gehofft hat, muss an dieser Stelle enttäuscht werden. „Es gibt keine Webseite und kein Tool, das Ihnen mit Sicherheit bestätigen kann, dass ein Foto nicht manipuliert ist“, sagt Prof. Martin Steinebach vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) im Gespräch mit der Welt.
Inverse Bildersuche kann helfen
Die häufigste Art und Weise, mit der für Verwirrung gesorgt wird, sei die Wiederverwendung alter Fotos in einem neuen Kontext. Um Schummeleien dieser Art aufzudecken, kannst du zum Glück auf Hilfe im Netz zurückgreifen. Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing bieten dir die sogenannte inverse Bildersuche an. Entdeckst du ein Bild im Netz, das dir komisch vorkommt, kannst du dieses auf der jeweiligen Plattform hochladen und überprüfen lassen, ob diese Aufnahme in der Vergangenheit bereits in einem anderen Zusammenhang veröffentlicht worden ist. Natürlich hat diese Option ihre Grenzen, nicht alle Arten von Bildern können über diesen Weg gut gefunden werden.
Außerdem können Manipulationen der Aufnahmen dafür sorgen, dass die Bildsuche erfolglos verläuft. Dazu würde es schon reichen, wenn das Bild von den Betrügern beispielsweise spiegelverkehrt veröffentlicht worden ist, warnt der Experte.
Diese Tools erkennen Bildmontagen
Etwaige Veränderungen an digitalen Bildern sind oftmals nicht mehr mit bloßem Auge zu sehen. Tools wie Fotoforensics oder Forensically können dir aber dabei helfen, Fake-Bilder zu erkennen. Die Software überprüft dazu verschiedene Parameter der hochgeladenen Aufnahmen, etwa Farbwerte, Bildrauschen und Metadaten wie den Aufnahmeort und den Aufnahmezeitpunkt. Aber auch diese nützlichen Werkzeuge im Kampf gegen Fake News können dir nicht garantieren, dass sie jede Fake-Aufnahme aufdecken.
„Wenn das Foto nach der Manipulation nochmals komprimiert wird, kann das frühere Manipulationen verdecken“, zitiert die Seite den Sicherheitsexperten Steinebach.
Manipulierte Videos und Deepfakes erkennen
Auch bei Videos sei es die häufigste Art der Manipulation, bereits vorhandene Aufnahmen erneut zu benutzen und sie ohne einen Hinweis darauf in einem anderen Kontext einzusetzen. Stößt du in Zukunft auf ein verdächtig wirkendes YouTube-Video, kannst du beispielsweise den Service der US-amerikanischen Sektion von Amnesty International nutzen. Dieser stellt Usern nämlich eine Suchmaske bereit, in die du Links von YouTube-Videos kopieren kannst. Die Seite stellt dir dann Metadaten des Videos bereit, die du für weitere Recherchezwecke nutzen kannst.
Bei den sogenannten Deepfake-Videos ist es schon schwerer, sie zu entlarven. Bei diesen gemeinen Fake-Videos können Menschen Aussagen in den Mund gelegt werden, die sie so nie getroffen haben. Im Netz kursieren dazu zahlreiche Beispiele, wohl eines der bekanntesten zeigt den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Obwohl diese Videos auf den ersten Blick nach einer perfekten Fälschung aussehen, haben auch sie Schwachstellen. Denn die KI die genutzt wird, um die falschen Videos zu kreieren, ist nicht fehlerfrei. „Man erkennt sie meist an typischen Fehlern wie verschwurbelten Haaren und komisch geformten Ohren“, zitiert die Welt Pina Merkert vom Magazin c’t.
Nutze mehrere Quellen
Immer mehr Forscher arbeiten daran in der Zukunft mehr Möglichkeiten zu haben, Fake-Bilder und Co. zu erkennen. Bis es jedoch soweit ist, kannst du die bereits vorhandenen Tools nutzen, um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen. Stößt du im Netz auf fragwürdige Meldungen, hinterfrage sie und überprüfe, ob du eine zweite oder dritte Quelle finden kannst, um die erste Meldung zu bestätigen. Du bist dir nicht sicher, welchen Nachrichten du vertrauen kannst? Hier verraten wir dir, wie du Fake News erkennen kannst.