Nicht nur, wenn es im Sommer ins Schwimmbad geht, haben wasserdichte Handys enorme Vorteile. Diese stecken schon im Namen: Sogar unter Wasser können sie eine Zeit lang überleben, zum Beispiel, wenn sie IP68-zertifiziert sind. Allerdings gibt es auch zwei Ausnahmen von dieser Regel, die dich im Zweifel deinen Reparaturanspruch und deine Handy-Garantie kosten können. Darauf solltest du achten.
Wasserdichte Handys haben Vorteile – außer in diesen 2 Fällen
Mittlerweile sind viele Smartphones IP68-zertifiziert. Das bedeutet, dass die Geräte vor Staub, Wasser und Spritzwasser geschützt sind. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Allerdings ist das für Nutzer kein Freifahrtschein, ihr Handy von Samsung, Apple, Huawei und Co. in allen nassen Tiefen versenken zu können. Vielmehr gilt es ein wichtiges Detail zu beachten, wenn es um wasserdichte Handys geht. Dabei steht nichts weniger als die Handy-Garantie auf dem Spiel.
Wie Computerbild berichtet, sind wasserdichte Handys nämlich mitnichten für jeden Spaß zu haben. „IP68 ist in vielen Situationen nicht praxistauglich“, schreibt das Magazin. Ein Beispiel dafür sei der Fall von Stefan W. Sein Huawei Mate 20 Pro habe er im Urlaub mit in den chlorierten Pool genommen und maximal zwei Minuten Bilder in 30 Zentimetern Tiefe gemacht. Glaubt man der Werbung, sollte das bedenkenlos sein. War es aber nicht.
Wasser lief in die Frontkamera, die Gesichtserkennung funktionierte nicht mehr und dann verweigerte ihm Huawei auch noch die kostenlose Reparatur.
Das liegt daran, dass wasserdichte Handys zwar wasserdicht sind, es aber zwei Ausnahmen gibt, in denen die auch ein IP68-zertifiziertes Gerät den Geist aufgeben kann:
- wenn es mit Salzwasser in Kontakt kommt und
- wenn es mit Chlorwasser in Verbindung kommt
Das ist der Grund für das Ärgernis
In beiden Fällen erlischt die Handy-Garantie auf Reparatur. Im Labor nämlich werden die IP68-zertifizierten und mit anderen gängigen Schutzsiegeln ausgezeichneten Smartphones nur mit klarem Wasser getestet. Das weiß auch Computerbild-Experte Christian Just: „IP68 bedeutet zwar, dass ein Gerät wasserdicht ist. Aber bei Chlor- oder Salzwasser-Kontakt erlischt der Reparatur-Anspruch.“
Das dürfte theoretisch allen Handynutzern bekannt sein, schließlich steht es nicht nur beim Huawei Mate 20 Pro so in den Technischen Informationen auf der Huawei-Website. Die Smartphones seien „in bestimmten Situationen als spritz-, wasser- und staubdicht zertifiziert“ worden. Dauerhaft wasserbeständig und staubabweisend seien sie deshalb nicht. „Jedem Gerät liegt außerdem eine Garantiekarte bei, auf der alles gelistet ist, was von der Garantie ausgeschlossen ist“, so die Pressesprecherin“, heißt es auf der Website.
Das Problem: Den wenigsten Handynutzern dürfte bekannt sein, was IP68-zertifiziert bedeutet und was wasserdichte Handys damit wirklich abhalten. Viel zu machen ist deshalb nicht, wenn die Handy-Garantie erloschen ist. Im Fall von Stefan W. zeigte sich Huawei aber kulant und der Austausch der Hauptplatine des kaputten Smartphones war kostenlos.
Informier dich über den Wasserschutz
Anderen Kunden ist nur zu empfehlen, sich beim Handy-Kauf genau über die Zertifizierung zu informieren. Zum Beispiel verraten wir hier, worauf du bei wasserdichten Handys achten musst. Außerdem kannst du hier die Wasserdichte des Samsung Galaxy S9 checken und hier herausfinden, wie wasserdicht das Samsung Galaxy S7 ist. Dennoch fordert auch Computerbild eine zulässige Norm, die angibt, ob auch Chlor- und Salzwasser in der IP-Zertifizierung enthalten sind und davor schützt, die Handy-Garantie zu verlieren.