Schnell gekauft, telefoniert, weggeworfen – in einigen US-amerikanischen Krimifilmen kommen billige Wegwerfhandys oder sogenannte Burner-Phones zum Einsatz, wenn die Identität des Anrufers nicht verfolgt werden soll. Auch hierzulande kannst du Handys für weniger als 20 Euro erwerben und theoretisch nach einer Benutzung wegschmeißen. Doch anonym kannst du seit wenigen Jahren nicht mehr bleiben. Wir haben alle Infos über Wegwerfhandys für dich.
Das ist ein Wegwerfhandy
Wegwerfhandys klingen ideal für Verbrecher jeglicher Art, die etwas Böses im Schilde führen und sichergehen wollen, dass sie bei Telefonaten nicht getrackt oder abgehört werden. Denn die billigen Handys haben weder einen Akku noch ein Display und oftmals auch keine eigene SIM-Karte. Du kannst sie günstig kaufen, nutzen und wegwerfen, ohne dass etwas auf dich und deine Identität zurückgeführt werden kann.
Viele Verbrecher nutzen die Anonymität aus und schaffen sich solche Burner-Phones an, um kriminelle Aktivitäten mit Komplizen zu planen. Daher kann der Gebrauch eines Wegwerfhandys durchaus darauf hindeuten, dass jemand böse Absichten hat. Zusätzlich kommt Elektromüll zustande, der die Umwelt verschmutzt.
Wegwerfhandys in Deutschland
In Deutschland sind solche Wegwerfhandys am ehesten mit Prepaid-Handys zu vergleichen. Diese kannst du teilweise für weniger als 20 Euro erwerben und mit einer Prepaid-SIM-Karte nutzen. Solche SIM-Karten haben den Vorteil, dass du an keine Vertragslaufzeit gebunden bist und dein Handy selbstständig mit Geld aufladen kannst. Optional kannst du auch eine Flatrate dazubuchen. SIM-Karten ohne Vertrag befreien dich also vor langen Laufzeiten.
Ob du nun eine Straftat planst oder nicht (wir gehen davon aus, dass du das nicht tust): Prepaid-Handys darfst du nicht so nutzen wie die sogenannten Burner-Phones – also Wegwerfhandys. Denn seit einiger Zeit stellt ein Gesetz sicher, dass du eine Prepaid-Sim-Karte nicht mehr anonym erwerben kannst. Wirfst du also ein Prepaid-Handy mit deiner SIM-Karte weg, kann deine Identität mithilfe der Karte bestimmt werden.
Neues Gesetz beim Erwerb von Prepaid-Karten
Seit dem 1. Juli 2017 können Kunden nur dann eine Prepaid-SIM-Karte kaufen, wenn sie sich mit einem Personalausweis oder mit einem vergleichbaren Dokument ausweisen können. Das besagt Paragraph 111 des Telekommunikationsgesetzes. Eingeführt wurde dieser, um Anti-Terror-Gesetze zu verschärfen. Denn tatsächlich verwendeten in der Vergangenheit massenhaft Kriminelle Prepaid-Karten, um ihre Verbrechen zu planen.
Ob die Gesetzesänderung dazu verhilft, Verbrechen zu reduzieren, ist fraglich. Denn sie betrifft Deutschland und nicht alle EU-Staaten. Es ist also ziemlich leicht, in den Nachbarländern anonym an ein Prepaid-Handy zu gelangen und hierzulande zu nutzen.
Prepaid-Handys müssen keine Wegwerfhandys sein
Billige Prepaid-Handys sind hierzulande also so gesehen keine direkten „Wegwerfhandys“. Sie existieren nämlich nicht nur, um wieder weggeworfen zu werden. Außerdem wird zumindest der anonyme Kauf innerhalb der Landesgrenzen erschwert.
Du bist auf der Suche nach einem günstigen Smartphone, das du ohnehin nicht als Wegwerfhandy nutzen möchtest? Wir haben alle Infos über ein Huawei-Billig-Handy, das der Hersteller aus China in der 2020er-Version gelauncht hat. Auch ein iPhone und Samsung Galaxy gibt es 2020 in günstig.