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Äußerst fragwürdiges Office 365-Update: Spioniert dich dein Chef jetzt unbemerkt aus?

Das jüngste Office 365-Update erlaubt plötzlich Überwachung am Arbeitsplatz. Für Experten ist klar: Eine Nutzung der Funktion ist rechtswidrig.

Videokonferenz am Laptop.
Diese Software fördert Videoüberwachung am Arbeitsplatz. (Symbolbild) Foto: iStock.com/AndreyPopov

Microsoft hat seiner Anwendersoftware Office 365 ein Update verpasst, das sich für einige Nutzer sehr zum Nachteil entwickeln kann. Die Erweiterung des Bereiches MyAnalytics um die sogenannten „Workplace Analytics“ erlaubt Unternehmen einen detaillierten und personalisierten Einblick in die Arbeitsgewohnheiten von Mitarbeitern.

Videokonferenz am Laptop.

Äußerst fragwürdiges Office 365-Update: Spioniert dich dein Chef jetzt unbemerkt aus?

Das jüngste Office 365-Update erlaubt plötzlich Überwachung am Arbeitsplatz. Für Experten ist klar: Eine Nutzung der Funktion ist rechtswidrig.

Office 365-Update: So ist Überwachung am Arbeitsplatz möglich

Mittels MyAnalytics lassen sich generell Statistiken zur Auslastung der Ressourcen durch Anwender aufbereiten. Durch das neue Office 365-Update ist nun zusätzlich über verschiedene Richtwerte ein „Productivity Score“ berechenbar, also eine numerische Bewertung der Produktivität.

Aufgeteilt auf die Bereiche „Employee Experience“ und die „Technology Experience“ ist für Unternehmen beispielsweise einsehbar, wie viele Mitarbeiter Inhalte in der Microsoft-Cloud ablegen oder mit externen Nutzern teilen, welcher Zeitverlust durch das Booten der Mitarbeiter-PCs von herkömmlichen Festplatten statt von SSDs entsteht. Aber auch die ganz persönliche Mitarbeiter-Überwachung am Arbeitsplatz ist möglich.

Diese neuen Maßnahmen sind dicht am Nutzer

Dazu zählt einem Podcast-Video von Microsoft zufolge unter anderem eine Übersicht, an wie vielen Tagen ein Mitarbeiter E-Mails und Yammer-Nachrichten versendet und Chats genutzt hat. Dabei werden standardmäßig die Namen und Standorte der jeweiligen Nutzer beigefügt und nur optional von Microsoft anonymisiert. Das Office 365-Update zur Überwachung am Arbeitsplatz erlaubt sogar mitzuschneiden, wie lange Mitarbeiter in Videocalls ihre Kamera aktiviert und ihren Bildschirm geteilt haben.

Wie heise.de berichtet, halten Datenschützer wie Bertold Brücher, Rechtsexperte beim DGB, solche Funktionen für nicht rechtskonform: „Funktionen, mit denen Unternehmen die Arbeitsgepflogenheiten ihrer Bürobelegschaft detailliert durchleuchten können, widersprechen und verstoßen gegen Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter, (und) Datenschutz (…).“ Arbeitgeber, die diese einsetzen, verhalten sich seiner Einschätzung nach rechtswidrig.

Es ist nicht das erste Mal, dass Experten den Datenschutz von Office 365 in Frage stellen. Dazu kommt, dass einige Office 365-Einstellungen sehr hackerfreundlich sein können. Für Überwachung am Arbeitsplatz sorgt aber nicht nur das Office 365-Update. Ein anderes Büro-Tool erlaubt Videoüberwachung und sollte vorsichtig genutzt werden.

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