Bestimmte Maschen von Telefonbetrug haben sich für Kriminelle als so erfolgreich erwiesen, dass sie immer wieder angewendet werden. Eine davon wird schon mindestens seit 2021 gemeldet. Die Methode ist besonders dreist, weil sie Panik und die Notwendigkeit zu sofortigem Handeln suggeriert. Gerade dadurch gelangen Betrüger*innen oft genug an das Geld und die Daten ihrer Opfer. Laut Verbraucherschutz sollten derartige Telefonat sofort abgebrochen werden.
Der Microsoft Support ruft unangekündigt an? Vorsicht, Telefonbetrug
Verbraucherschützer*innen sind regelmäßig alarmiert über steigende Fälle von Telefonbetrug, die durch ein besonderes Vorgehen gekennzeichnet sind: Fremde täuschen als angebliche Support-Mitarbeiter einen Anruf von Microsoft vor. Dabei weisen sie auf vermeintliche Sicherheitsprobleme hin und setzen ihr Gegenüber unter Druck augenblicklich zu handeln, bevor es zu spät ist.
Hinter dem Telefonbetrug steckt in erster Linie eine Absicht, nämlich die Opfer zu Zahlungen zu bewegen und am Ende deren persönliche Daten zu stehlen. Um ans Ziel zu kommen, bieten die Angreifer entweder eine Art „Sicherheits- oder Supportpaket“ für 300 bis 400 Euro an, wie der Tagesspiegel berichtet. Gefährlich wird es, wenn sich Empfänger*innen solcher angeblichen Anrufe von Microsoft darauf einlassen und den Kriminellen Zugriff auf ihren Rechner gewähren.
Andere Nutzer*innen berichten davon, dass sie den Befehl „assoc“ am Rechner eingeben sollten als Beweis für das angebliche Problem. Die daraufhin angezeigt Zahlen- und Ziffern-Reihenfolge {888DCA60-FC0A-11CF-8F0F-00C04FD7D062} diene den Kriminellen zufolge zu dessen Verifizierung. Diese ist allerdings immer identisch gewesen, kann also nicht zu einer derartigen Feststellung herangezogen werden.
Weitere Probleme mit derartigem Telefonbetrug und Internetmaschen
- Stetig wechselnde Nummern, die ein Blockieren erschweren.
- Popup-Benachrichtigungen beim Surfen, die im Microsoft-Design gestaltet sind und auf ein Problem hinweisen. Dazu erfolgt die Aufforderung, sich beim Microsoft Support zu melden.
Diese Unternehmen würden dich nie so kontaktieren
Selbst Microsoft warnt mittlerweile, dass Kund*innen niemals unaufgefordert von Mitarbeiter*innen am Telefon kontaktiert würden. Bekommst du also einen Anruf von „Microsoft“, kannst du davon ausgehen, dass es sich dabei um Telefonbetrug handelt, wenn du diesen nicht vorher mit dem Kundendienst vereinbart hattest. Da es bei anderen und vor allem Großunternehmen wie Amazon ähnlich sein dürfte, ist in solchen Fällen immer eine gewisse Vorsicht geboten.
Bist du auf den Telefonbetrug hereingefallen und hast den Fernzugriff zu deinem Computer erlaubt, solltest du das Gerät sofort vom Netz nehmen und Fachleute aufsuchen. Diese können prüfen, ob eine Schadsoftware installiert oder andere Dinge eingeschleust wurden.
Telefonbetrug: So wehrst du dich
Expert*innen kennen einige Tipps, mit denen du dich vor entsprechenden Maschen schützen kannst. Dazu zählen die Folgenden:
- Rufe keine dir unbekannten Nummern zurück oder lass dich in Warteschleifen parken.
- Verrate am Telefon keine Daten.
- Erlaube niemanden Fernzugriff auf deinen Rechner.
- Melde Betrüger bei der Polizei oder der Bundesnetzagentur.
- Lasse vorgenommene Zahlungen zurückbuchen.
Wie dreist andere Maschen sein können, zeigt ein Telefonbetrug mit der Frage „Hören Sie mich?“. Auf diese solltest du nie mit „Ja“ antworten. Hast du den Verdacht auf einen Spam-Anruf, stelle dir einfach drei Fragen. Das kann helfen, Kriminelle zu identifizieren.
Quellen: Tagesspiegel, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
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