Sein Vater war ein Peshmerga-Soldat, der für ein freies Kurdistan kämpfte. Gemeinsam mit seiner Familie, darunter auch sein Sohn Dadvan, musste er vor Saddam Husseins Truppen fliehen. In der Schwez erhielten sie zunächst eine befristete Aufenthaltserlaubnis, aber kein volles Asyl. Auch um die Finanzen der Familie stand es nicht gut, sie musste Sozialhilfe beziehen. Heute ist der damals dreijährige Dadvan Yousuf Bitcoin-Millionär, genauer sogar Multimillionär.
Bitcoin-Millionär mit 21: Dadvan Yousufs Anfänge
Obwohl Dadvans Eltern nur geringe Mittel zur Verfügung hatte, schickten sie immer wieder Geld an den Rest der Familie in Kurdistan. Ein großer Teil davon ging in Form teurer Transaktionsgebühren verloren. Als er elf Jahre alt war, suchte Dadvands daher online nach Alternativen. Er stieß auf den Bitcoin und kam mit Leuten ins Gespräch, die das Bankensystem in Frage stellten. Mit der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) sprach er später über diesen Auftakt und seinen Weg zum Bitcoin-Millionär.
Relativ schnell verfiel er offenbar der Idee von Kryptowährungen. Dadvan verkaufte sogar seine Spielsachen, um Geld zusammen zu bekommen, das er anschließend mittels der Kreditkarte seines Vaters in Bitcoin investierte. „Es ist nicht so, dass die Leute damals wirklich an mich geglaubt hätten“, erzählte er der NZZ. „Für sie war es eher ein Spiel.“
Der junge Einwanderer erarbeitete sich ein umfangreiches Verständnis im Zusammenhang mit der digitalen Währung. Er kaufte, verkaufte und schlug binnen kurzer Zeit enorme Gewinne aus den volatilen Kursen. Im Dezember 2012 habe er etwa 11.126 Euro für 1.000 Bitcoin gezahlt. Im Oktober 2013 habe der Siebtklässler die 1.000 Bitcoins für 134.404 Euro verkauft.
Von der Sozialwohnung ins „vielleicht bekannteste Fünfsternehotel der Schweiz“
Über die Jahre hat Dadvan jedoch nicht nur Geld sondern auch Know-how dazugewonnen. „Ich verdiene inzwischen mehr, wenn der Kurs des Bitcoins fällt, als wenn er steigt“, erklärte der gebürtige Nordiraker gegenüber der NZZ. Das liege an den Algorithmen, die er mittlerweile nutze.
Als Bitcoin-Millionär outete sich der heute 21-Jährige erst 2020. Damals casht er seit 2011 das erste Mal aus. Er zieht aus der Sozialwohnung seiner Eltern ins Dolder, „das vielleicht bekannteste Fünfsternehotel der Schweiz“, so die NZZ. Noch im Folgejahr meldete er der Vorsteherin des Sozialamtes von Ipsach, seine Eltern benötigten nun keine Sozialhilfe mehr. Sämtliche erhaltenen Beträge wolle er zudem zurückzahlen.
Der Ansporn zählt
Heute, da die Kurse von Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Co. viel öffentlicher diskutiert werden und immer wieder in der Kritik stehen, scheint ein Werdegang wie der von Dadvan Yousuf unwahrscheinlich. Vor allem aber betont der junge Bitcoin-Millionär, dass er es geschafft habe, weil er „unbedingt aus der Armut herauswollte. […] Wäre ich in einer reichen Familie geboren, hätte mir der Ansporn gefehlt.“
Quelle: Neue Züricher Zeitung