Deutschland hat gewählt. Und das, da sind sich viele Bürgerinnen und Bürger im Netz einig, klar gegen die CDU/CSU. Dass Armin Laschet am Abend des Wahlsonntags dennoch einen Regierungsauftrag erspäht haben will – ein Umstand, den er inzwischen schon wieder dementiert hat – war seither der Nährboden für jede Menge Spott. Vor allem an zwei Szenen fühlten sich zahlreiche Menschen durch diesen vermeintlichen Realitätsverlust erinnert – Gerhard Schröder trifft auf „Ritter der Kokosnuss“.
„Dass die CDU unterdessen trotz des schlechtesten Ergebnisses ihrer Geschichte am Wahlabend noch die Kanzlerschaft für sich reklamiert, erinnert fast schon ein bisschen an 2003. Aber Laschet ist kein Schröder, deshalb ist das weniger unterhaltsam, sondern eher bemitleidenswert“, fasst ein Nutzer den Gedanken vieler zusammen. Damals wähnte sich der SPD-Mann als Gewinner der Bundestagswahl, obwohl seine Partei weniger Stimmen als die CDU/CSU erhalten hatte. Die Folge: 16 Jahre Angela Merkel.
Eine deutliche Niederlage, die sich jemand nicht eingestehen will? Schnell sind Assoziationen mit dem Monty-Python-Klassiker „Die Ritter der Kokosnuss“ geweckt. Zumal darin der farblich zur CDU passende Schwarze Ritter vermöbelt wird. „Nur eine Fleischwunde“, befindet der uneinsichtige Rittersmann darin, nachdem ihm im Duell schon beide Arme abgeschlagen wurden.
Schlechter Sportsmann?
Auch aus dem Sportbereich werden Vergleiche gezogen. Armin Laschet als trotziger Wrestler mit Stinkefinger oder als verspäteter Elfmeterschütze ohne Zielwasser: „Wenn der Schiedsrichter die Nachspielzeit nach der zweiten Verlängerung abgepfiffen hat und alle in die Kabine gehen, bleibt Laschet auf dem Platz und schießt seinen Elfmeter. Und zwar daneben.“
Selbstverständlich darf auch der Vergleich mit der größten Streitfigur der vergangenen Jahre nicht fehlen: „Laschet macht den Trump und erkennt nicht an, dass er einfach nicht die Mehrheit hat.“ Immerhin: Die Wahlbetrug-Karte eines Trumps hat Laschet nicht gezogen.
Allen Spaß zum Trotz, gänzlich unbegründet sind Laschets Hoffnungen nicht. Sollten FDP und Grüne sich zu einer sogenannten Jamaika-Koalition mit der CDU/CSU überzeugen lassen, so würde dies eine hauchdünne Mehrheit bedeuten.