Wer erinnert sich noch an den Babelfisch aus Douglas Adams‘ Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder die Uhr, mit deren Hilfe David Hasselhoff in „Night Rider“ mit seinem Auto spricht? Damals war sowohl der kleine Kopfhörer als Übersetzer für fremde Sprachen als auch die Smartwatch Science-Fiction – heutzutage sind sie dank Künstlicher Intelligenz Realität. Auch die folgende Technik ist 2021 im Massenmarkt angekommen.
Smartphones
An die Bildschirme in unseren Taschen haben wir uns längst gewöhnt, doch die Technik wird immer beeindruckender. Ultrahochauflösende 4K-Displays, die mehr als eine Milliarde Farben darstellen können, Bildwiederholfrequenzen von 144 Herz oder Bildschirme, die sich falten lassen, sind inzwischen allesamt für jeden erhältlich. Samsung hat mit dem Galaxy Z Fold 3 und dem Galaxy Z Flip 3 dieses Jahr gleich zwei Geräte mit Falt-Technologie auf den Markt geschmissen. Gerüchten zufolge sollen Apple und Google bald folgen, Xiaomi hat mit dem Mi Mix Fold zwar bereits nachgezogen, das Gerät ist in Deutschland aber nicht zu haben.
Zu den High-End-Highlights gehören auf dem europäischen Markt neben dem Samsung Galaxy S21 und der iPhone-13-Serie die Find-x3-Reihe von Oppo und Googles Pixel 6, das für den eingangs erwähnten Babelfisch-Moment sorgt. Dem Gerät auf Deutsch etwas diktieren und es direkt in eine andere Sprache übersetzen lassen – und das offline? Dank im Gerät installierter Künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens kein Problem mehr! Google hat mit dem Tensor-Prozessor einen eigenen Chip dafür entwickelt und treibt damit den Markt für die Hosentaschen-KI voran.
Smartwatches
Auf dem Smartwatch-Markt gab es 2021 ebenfalls viel Bewegung. Apple hat die siebte Generation seiner Apple Watch vorgestellt, Samsung bietet die Galaxy Watch 4, Huawei die Watch 3 an. Auch Uhren von Oppo, Garmin oder Motorola sind erhältlich. Die smarten Armbänder sind inzwischen mehr als nur die Verlängerung zum Smartphone, häufig messen sie Körperfunktionen wie Puls oder Blutdruck. Allerdings sollten Uhrenträger hier auf die Kompatibilität zum Smartphone achten.
Bei der Bedienbarkeit ist Samsung mit der Watch 4 Classic ein ähnlicher Design-Coup gelungen wie einst Apple bei seinem ersten iPod, denn die Südkoreaner setzen auf eine klassische Lünette. Der drehbare Kranz am Äußeren der Uhr sorgt für intuitives Bedienen der Uhr – wenn es sein muss in bis zu 50 Metern Wassertiefe. Einzig mit den Akkukapazitäten haben die Hersteller aktuell zu kämpfen, die Oberklasse muss in der Regel täglich geladen werden. Sowohl bei Smartphones als auch bei Smartwatches ist außerdem immer häufiger der Schutzstandard IP68 zu finden, will heißen: Die Geräte sind komplett wasser- und staubdicht.
Fitnessarmbänder
Auf dem Vormarsch sind ebenso Fitnessarmbänder. Sie unterscheiden sich optisch kaum von Smartwatches, verfügen aber in der Regel über weitaus weniger Funktionen. Beliebt war 2021 besonders das Xiaomi Mi Smart Band 5, das zu Angebotszeiten schon ab 25 Euro zu haben ist. Teurer, aber nicht weniger beliebt sind das Charge 4 von Fitbit und die Polar Vantage M2, bei der die Grenze zwischen Fitnessband und Smartwatch verschwimmt. Ebenfalls stark abschneiden konnten 2021 das Honor Band 5, das Tipmant Fitness Armband sowie der Band 6 – Fitnesstracker von Huawei.
Smarthomes
Durch die inzwischen fast zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie haben sich viele Menschen zum ersten Mal überhaupt mit dem Thema Smarthome auseinandergesetzt. In der Folge saugen inzwischen landauf, landab Roboter Wohnungen oder mähen den Rasen, das Licht geht wie von Geisterhand an, wenn man nach Hause kommt und die Heizung dreht herunter, sobald man es wieder verlässt. Noch ist das zwar nicht in jeder Nachbarschaft zu finden, doch einer Studie des Digitalverbands Bitkom zufolge sind die Anwendungen und Smarthome-Geräte auf dem Vormarsch.
So nutzen 2021 bereits ein Drittel der Deutschen smarte Beleuchtung und zwei Drittel steuern ihre Smarthome-Anwendungen per Sprachbefehl. Ein Hemmschuh ist jedoch das Thema Sicherheit: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten haben im Smarthome Angst um ihre Privatsphäre und 41 Prozent fürchten sich vor Hacker-Angriffen. Außerdem empfindet fast die Hälfte (48 Prozent) der Über-65-Jährigen die Technologie „zu kompliziert“.
Halbleiter-Situation sorgt für Negativ-Highlight
Ein Techniktrend 2021 ist leider auch, dass zahlreiche Geräte nicht oder erst in einiger Zeit verfügbar sind. Von den Spielekonsolen Xbox Series X und PlayStation 5 über den Smartphone- bis hin zum Automobil-Markt. Überall wo Computerchips und Halbleiterplatinen zum Einsatz kommen, haben Hersteller Schwierigkeiten, Nachschub zu bekommen. Das sorgt selbst bei den Tech-Giganten Apple, Google und Sony zu Lieferengpässen. Eine spürbare Besserung am Halbleitermarkt ist laut Expertenprognosen erst ab 2023 zu erwarten.