Im Verlauf der letzten Jahre haben Kryptowährungen wie der Bitcoin nicht nur Fans, sondern auch Kritike:innen um sich geschart. Einer von ihnen ist der ehemalige Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb. Schon in der Vergangenheit machte der Statistik-Forscher auf die Risiken der Assets aufmerksam. Nun fasste er seinen Punkt abermals zusammen – in äußerst klaren Worten.
Bitcoin kaufen? Experte rät davon ab
Schon im Juni 2021 machte Taleb seinem Missmut gegenüber dem Bitcoin Luft. Damals veröffentlichte er eine kurze Analyse mit dem Titel „Bitcoin, Currencies and Bubbles“. Seine Kritikpunkte formulierte der Mathematiker zu diesem Zeitpunkt noch sehr sachlich und erklärte, warum das Scheitern dieser digitalen Währung unausweichlich sei. Sollte man also keinen Bitcoin kaufen? Nun, geht es nach Taleb, würde dich das zum „Trottel“ machen.
„Betrachten Sie BTC als eine ansteckende Krankheit. Sie wird sich ausbreiten, ausbreiten & ihr Preis wird steigen, bis die Sättigung erreicht ist, d.h. ~jeder Trottel, der dumm genug ist, die Geschichte zu kaufen, wird investiert. Wenn alle Trottel investiert haben, wird der vorherrschende Glaube es zu einer ‚offensichtlichen‘ Investition machen. Das ist maximale Fragilität.“
Nassim Nicholas Taleb (via Twitter)
Deutlich widerspricht Taleb auch dem Argument, der Bitcoin konkurriere mit Fiat-Währungen. Er konkurriere lediglich mit „den Tausenden von anderen Produkten, die jedes Jahr geboren werden“. Fragilität entstehe auch dann, wenn das freie Geld aufhöre und die Zinsen angehoben würde. Dadurch könne sich der „BTC als ein Produkt der Deflation und nicht der Inflation erweisen“.
Wer ist Nassim Taleb überhaupt?
Nassim Nicholas Taleb ist ein US-amerikanischer Essayist, Schriftsteller, Statistiker und ehemaliger Händler und Risikomanager. Der Mathematiker gilt als Experte auf dem Gebiet komplexer Finanzderivate. Als Spezialist war er in mehreren Wall-Street-Unternehmen beschäftigt. Taleb ist der Autor der Wirtschaftsbestseller „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ (2007) und „Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht Verstehen“ (2012).
In seinen Ausführungen zum Bitcoin und anderen Kryptowährungen spielt der Punkt „Fragilität“ stets eine große Rolle.
Bitcoin-Kurs bricht ein
Es scheint, als habe der Finanzexperte die jüngsten Entwicklungen am Krypto-Markt zum Anlass genommen, um seine Ansichten kundzutun. Immerhin sind der Bitcoin und andere Kryptowährungen während der vergangenen Wochen und Monate stark im Wert gefallen. Die Analyst:innen der Investmentgesellschaft Invesco befürchten sogar einen neuen „Krypto-Winter“. Er könnte den Bitcoin-Kurs bald auf unter 30.000 US-Dollar schicken. Zunächst aber bleiben weitere Entwicklungen abzuwarten.
Quelle: Twitter/@nntaleb