Seit nunmehr 20 Jahren nimmt der Hype rund um die bunten Taschenmonster aus Japan nicht ab. Im Gegenteil, vor allem durch den stetigen Ausbau des Franchise über zahlreiche Videospieltitel, Filme und diverses Merchandise, wie beispielsweise ihre Sammelkarten, sind sie beliebter denn je. Gerade letztere reizen bis in das Jahr 2022 nicht nur Kinder, sondern vor allem Sammler und Nostalgiker können mit ihnen etwas anfangen. Wie viel deine Pokémon-Karten wert sind und woran du diesen Wert erkennst, erklären wir dir aus diesem Grund im Folgenden.
Pokémon-Karten: Wert, Seltenheit und was du sonst noch wissen solltest
Um bei deinen Pokémon-Karten den Wert zu bestimmen, solltest du erst einmal ein paar grundlegende Informationen über diese anhäufen. Denn nicht immer bedeutet „selten“ auch gleich wertvoll, vor allem nicht dann, wenn deine Karten sichtbare Mängel aufweisen. Doch es gibt einfache Methoden, die dir vorab helfen, deine möglicherweise wertvollen Schätze von den häufigeren Stücken deiner Sammlung abzugrenzen.
Bevor du dir also Angebote und Bewertungen einholst, lohnt es sich, sich einmal intensiver mit seinen Sammelkarten auseinanderzusetzen, die bislang in der Pappkiste über Jahre hinweg unter deinem Bett eingestaubt herumlagen. Dies hilft, die Karten erst einmal grob zu kategorisieren nach: Alter beziehungsweise Erscheinungsdatum, Edition, „Seltenheit“ und Auflage sowie natürlich nach ihrem Zustand. Denn zu beschmutzte oder zerstörte Karten möchte in der Regel niemand mehr, selbst, wenn sie 20 Jahre alt sind.
Hast du diesen Prozess erstmal hinter dir, so kannst du dich anschließend nicht nur auf die Suche nach potentiellen Käufern begeben, sondern dir auch Angebote und Bewertungen vom Fachmann einholen. Wie das ganze dann wiederum funktioniert, erklären wir dir im Anschluss.
Die Seltenheit einer Pokémon-Karte bestimmen
Um bei einer Pokémon-Karte den Wert genauer ermitteln zu können, ist die Seltenheit der Karte ein guter Anfang. Sie gibt unter anderem Aufschluss darüber, ob es sich bei deiner Karte um eine Version der ersten Auflage handelt. Darüber hinaus erfährst du, wie häufig die Karte in ihrem jeweiligen Set vorkommt, also ob es sich um eine häufige oder eher weniger häufig zu findende Karte handelt. Ist sie außerdem noch holografisch, so kann dies eine zusätzliche Steigerung ihres Wertes bedeuten.
Damit du deine Sammlung bereits etwas sortieren kannst, erklären wir dir im Schnelldurchlauf, worauf du achten solltest. Dabei spielt vor allem das Symbol in der unteren rechten Ecke der Karte sowie die daneben befindliche Nummer eine Rolle:
- Kreis = häufige Karte, auch „common“ genannt, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem Booster Pack zieht
- Raute = weniger häufige Karte, auch „uncommon“ genannt, beispielsweise Weiterentwicklungen der ersten Stufe oder Basis-Pokémon ohne Entwicklung
- Stern = seltene Karte, auch rare genannt, den vor allem Pokémon der zweiten Entwicklungsstufe, aber auch legendäre und besondere Pokémon tragen
- Besitzt die Karte einen glitzernden, holografischen Effekt, spricht man von einer „Holo“. Gekennzeichnet werden sie in Auflistungen meist mit einem „H“ hinter ihrem Sternsymbol.
- 3 Sterne = „Schimmernde Pokémon“ mit ungewöhnlicher Farbe, auch „Triple Star“ genannt
- Goldener Stern = „Pokémon-LEGENDEN“, also ausschließlich legendäre Poké-Wesen. Bis auf wenige Ausnahmen sieht man stets zwei Pokémon im Artwork.
- Silberner Stern = Pokémon ex, Pokémon Primus oder als Levelangabe
- Weißer Stern = ultraseltene Karte
- Promokarten = kein bestimmtes Symbol, eher Event-abhängig, trotzdem sehr gefragt
- 1. Auflage = kleines Symbol, welches Aufschluss über die jeweilige Auflage gibt
- Fehldrucke und Fehlschnitte
Soviel ist deine Pokémon-Karte wert
Nachdem du erst einmal grob gefiltert hast, welche Karten deiner Sammlung sich hinsichtlich ihrer Seltenheit, ihres Alters und ihrer Beschaffenheit überhaupt eignen, geht es auch direkt los. Der sicherste Weg, den Wert deiner Pokémon-Karten herauszufinden, ist der Kontakt zu einem Fachmann. Vorab hilft es aber schon, sich selbst einmal über diverse Portale zu informieren.
In Zeiten von Google und Co. dürfte es ein Leichtes sein, einen ungefähren Schätzwert für deine Sammelkarten zu ermitteln. Tippe dafür einfach den Namen deiner Karte bei einer Suchmaschine deiner Wahl ein, ergänze ihn um die Seltenheit und ihre Seriennummer (unten rechts) und starte die Suche. Seriöse Portale gibt es dabei gleich mehrere, beispielsweise eignen sich:
- eBay und eBay Kleinanzeigen
- Cardmarket (Tausch- und Verkaufsbörse für Sammelkarten aller Art)
- Hood.de
- (bei versiegelten Produkten wie Boostern und Displays) Amazon
Doch es gibt auch noch alternative Möglichkeiten, sich den ungefähren Wert für eine seiner Pokémon-Karten einzuholen. Beispielsweise über Communitys wie Instagram oder auch über Facebooks eigenen Marketplace, sowie Foren, die speziell für Kartensammler gegründet wurden.
Bei vermeintlichen Schätzen lohnt sich der Weg zum Fachmann
Du bist der Meinung, auf einen waschechten Schatz gestoßen zu sein? Dann ist es hilfreich, den Wert deiner Pokémon-Karten von einem Fachmann bewerten zu lassen. Dies ist zwar mit etwas mehr Aufwand für dich verbunden, jedoch kann es sich auch so richtig lohnen. Denn selbst hierzulande erreichen die richtigen Karten und Sets Preise, die im höheren zweistelligen Bereich angesiedelt sind.
Ist deine Karte nach erster Recherche also nicht nur besonders selten und dazu auch noch möglichst alt, sondern befindet sie sich darüber hinaus auch in einem nahezu makellosen Zustand, so kannst du sie bei einer eigens dafür ausgeschriebenen Firma graden, also zu deutsch bewerten, lassen. Dabei werfen gleich mehrere Spezialisten gegen eine Service-Gebühr einen wirklich extrem peniblen Blick auf deine Karten und verleihen ihnen im Anschluss daran die begehrten Grades, die sich auf einem Acryl-Case um die Karte herum wiederfinden lassen.
Doch beachte: Das Grading ist mittlerweile ebenfalls extrem beliebt geworden und nicht mehr nur Hardcore-Sammler nehmen den Gang zum Fachmann für ein paar zusätzliche Euro in Kauf. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass du mit mehreren Monaten für ein professionelles Grading rechnen kannst. Die beliebtesten Anbieter sind hier noch immer PSA und BGS, doch auch europäische oder sogar deutsche Firmen wie Lotti, GSG, EGS oder AP Grading ziehen seit einiger Zeit nach.
Fazit: Deine Pokémon-Karten können richtig was wert sein
Wie du sicherlich beim Lesen bereits bemerkt haben dürftest, lohnt es sich heutzutage umso mehr, eine seltene Sammlung in möglichst astreinen Zustand zu besitzen. Manche Pokémon-Karten haben nicht nur viel Wert, sondern machen dich sogar reich: Das sind die teuersten Pokémon-Karten aller Zeiten. Dass der Hype alsbald abreißt dürfte ebenfalls unwahrscheinlich bleiben, denn Netflix plant aktuell eine „Pokémon“-Serie mit echten Schauspielern.
Quellen: eigene Recherche, Chip