Was einst noch Chatdienste wie ICQ oder Internetforen für die Allgemeinheit waren, sind heutzutage Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und Co. Die Portale zum Austausch mit Familie oder Freund:innen sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Und auch Geschäfte werden mit ihrer Hilfe erfolgreich geführt. Die sozialen Medien sind einfach überall und sind Indikatoren als auch Treiber kultureller und wirtschaftlicher Veränderungen. Eine Gesellschaft ohne ist kaum vorstellbar. Doch genau diese Zukunft könnte unter Umständen in Europa sehr bald eintreten.
Instagram und Facebook: Datenschutzprobleme
Im Zentrum dieser Prognose steht die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union. Diese soll helfen, die Privatsphäre von EU-Bürgern und -Bürgerinnen zu schützen. Aus gutem Grund: Schon mehrfach sorgte der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta mit datenschutzrechtlichen Skandalen für Schlagzeilen.
In einem neuen Jahresbericht von Meta für die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) gehen die Verantwortlichen auf diese Problematik ein. Für Metas operatives wie werbegetriebenes Geschäft sei es entscheidend, Daten von Nutzer:innen zwischen verschiedenen Ländern verarbeiten zu können. Die DSGVO hindert das Unternehmen jedoch daran.
Bleibt diese Situation bestehen, könne es aber „die Fähigkeit beeinflussen, unsere Dienste bereitzustellen sowie die Art und Weise, wie wir sie anbieten und wie wir Werbung ausspielen“, heißt es im Dokument.
DSGVO und Meta: Entscheidung in 2022
Noch gebe es keine neue datenschutzrechtliche Übereinkunft mit der EU. Allerdings gehe man davon aus, dass im Laufe des Jahres 2022 eine zustande kommen wird. Falls nicht, werde man voraussichtlich eine Reihe der bedeutendsten Produkte, darunter Facebook und Instagram, nicht mehr in Europa anbieten.
Von daher dränge Meta darauf, dass ein verhältnismäßiger und pragmatischer Ansatz gefunden wird. Das soll Konsequenzen für zahlreiche Geschäfte minimieren, die sich auf das bisherige System des „sicheren Datentransfers“ verließen.
Aufgrund der weiten Verbreitung von Social Media und ihrer damit verbundenen wirtschaftlichen Bedeutung, scheint eine neue Übereinkunft unumgänglich zu sein. Ungeachtet dessen ist es aber sicher nicht verkehrt, über eine persönliche Pause nachzudenken und den eigenen Instagram-Account zu löschen.
Quellen: Mashable, CityAM