Bewegte Bilder machen doch immer noch am meisten Spaß. Und wer sich informieren, unterhalten oder inspirieren lassen will, schaut am besten YouTube-Videos. Auf der Plattform von Google gibt es unzählige Inhalte, doch nicht immer lassen sich diese einwandfrei abrufen. Bestimmt musstest auch du dich schon mal damit begnügen, dass ein bestimmter Inhalt einfach nicht verfügbar ist. Die Liste an Gründen ist vielfältig – und vor kurzem ein wenig länger geworden.
Sperre bei YouTube-Videos: Zensur?
Wie Mashable berichtet, stolpern User:innen seit einigen Wochen immer öfter über einen neuen Hinweis beim Videoportal. Zunächst ist der Hinweis oben platziert, dass das Video nicht verfügbar sein. Dann heißt es weiter: „Dieses Video ist populär! Wegen einer begrenzten Urheber-Historie schränken wir die Anzahl der Zuschauer ein. Abonniere diesen Kanal, um dem Ersteller dabei zu helfen, ein größeres Publikum zu erreichen.“
Die Kunde über den neuen Hinweis verbreitete sich rasch in den sozialen Medien und zog schon erste Verschwörungstheorien an, die einmal mehr eine Form der Zensur darin erkennen wollen.
Das steckt wirklich dahinter
Der neue Hinweis vor bestimmten YouTube-Videos hat jedenfalls etwas mit Live-Streams und einer neuen Bestimmung zu tun. Diese wurde bereits im September 2021 auf der Seite implementiert, aber erst jetzt macht sie sich bemerkbar. Ein Kanal muss mindestens 50 Abonnenten aufweisen, damit Live-Streams dem Betreiber überhaupt zur Verfügung stehen. Wer das Mindestalter erreicht hat, aber unter 17 Jahre alt ist, muss sogar 1000 Follower haben.
Verfügt ein Channel über weniger als 1000 Abonnenten, kann YouTube den Zugriff auf Live-Streams für das Publikum einschränken. Die Community soll „sicher bleiben“, wie es im Hilfe-Bereich steht. Zudem werden die archivierten Streams auf „privat“ gestellt. Damit soll „die Verbreitung potenziell schädlicher Inhalte“ in Schach gehalten werden.
Der entsprechende Absatz geht nicht spezifischer auf konkrete Inhalte ein. Beobachtungen im Netz machen aber deutlich, dass auch harmlose Inhalte von der Einschränkung betroffen sein können. So konnte jemand bei Twitter ein Stream von Hundeschlitten deswegen nicht sehen.
Schutz vor Missbrauch
Wer aber aufgrund der Warnung den Kanal abonniert, erhält nicht sofort Zugriff auf den Stream. Zudem ist nicht klar, wie lange die Sperre anhält. Auch bei Überschreiten der 1000-Abonnenten-Marke kann es noch Wochen dauern, bis die Begrenzungen aufgehoben werden. Sinkt die Zahl jedoch wieder, treten sie wieder in Kraft.
Weitere Ausführungen gibt es nicht. Es ist aber schon lange bekannt, dass Betreiber ihre Kanäle erst einmal aufbauen müssen, ehe sie für bestimmte Funktionen freigeschaltet werden. Das könnte in der Tat Missbrauch verhindern. So können Content-Creator, die zum Beispiel Strikes erhalten haben oder deren Profile gar gelöscht wurden, nicht sofort oder nur für ein kleines Publikum über einen neu erstellten Kanal Inhalte live streamen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Netzgemeinde nach der anfänglichen Überraschung in Zukunft damit umgehen wird. Eine „unbeliebte Änderung“ gab es bei YouTube bereits in der jüngeren Vergangenheit.
Quellen: YouTube, Mashable