Täglich schreiben und versenden Menschen Nachrichten an ihre Liebsten, Kolleg:innen oder Bekannte. Besonders beliebt sind Messenger-Dienste, unter denen sich in den vergangenen Jahren besonders WhatsApp hervorgetan hat. Die zu Meta gehörende Anwendung ist sehr beliebt. Doch wer mit ihr nicht nur Nachrichten versendet, sondern auch löscht, kann sich unter Umständen selbst in die Bredouille bringen.
WhatsApp: Bloß keine beruflichen Nachrichten
Ein Dienst wie WhatsApp ermöglicht nicht nur den direkten Draht zum privaten Umfeld, sondern auch zum professionellen. Nicht selten kommt es vor, dass Berufstätige mit Kund:innen oder Klient:innen auf die Weise in den Austausch gehen. Das ist natürlich nicht allzu üblich und gern gesehen und könnte auch Probleme mit sich bringen, wie es in einem neuen Bericht von Bloomberg heißt.
Demnach hat jetzt die Deutsche Bank ihre Belegschaft davor gewarnt, beruflich versendete WhatsApp-Nachrichten zu löschen. Die Praxis selbst verstößt gegen firmeninterne Richtlinien. Was aber noch viel schlimmer ist: In den USA kann das Löschen der beruflichen Nachrichten gegen dort geltende Gesetze verstoßen. Da die Deutsche Bank unter anderem auch dort Niederlassungen unterhält, ist das Thema also sehr wichtig für den Konzern.
Banken im Visier
Grund für diese Problematik sind Regeln, die für Banken gelten. Diese sehen unter anderem die Sicherung der Mitarbeiterkommunikation vor dem Hintergrund regulatorischer Aufsicht vor. Die Deutsche Bank bemühe sich dem Bericht nach, diese Vorgaben umzusetzen. Bereits vor der aktuellen Warnung wollte man die Überprüfung von Mitarbeiter:innen anstoßen, die private E-Mailkonten zu beruflichen Zwecken nutzen. An einer besseren Speicherung der WhatsApp-Nachrichten werde ebenfalls gearbeitet.
Bereits vor fünf Jahren hatte die Deutsche Bank schon einmal WhatsApp und Textnachrichten allgemein von Firmenhandys verbannt. Drei Jahre später wurde aber neue Software eingeführt, die das Installieren der App wieder möglich machte.
Strafen in Millionenhöhe
Die Deutsche Bank täte gut daran, das Problem in den Griff zu bekommen: Erst Ende 2021 verhängten Behörden eine Strafe in Höhe von 200 Millionen Dollar über die US-Bank JPMorgan Chase & Co. eben wegen der Nutzung von WhatsApp für Geschäfte. Die US-Börsenaufsichtsbehörde gab damals an, dass man weiter in diese Thematik schauen und das auf weitere Banken ausweiten werde.
Es ist davon auszugehen, dass WhatsApp in diesen Fällen aufgrund der immensen Verbreitung stellvertretend für Nachrichtendienste allgemein genannt wird und sich das Problem natürlich auf jede andere App mitbezieht. Whatsapp ist übrigens nicht der beste Messenger laut Stiftung Warentest. Und außerdem sind WhatsApp und Co. zu unsicher.
Quelle: Bloomberg