„Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen.“ In der Nacht zum Donnerstag ließ der russische Präsident Wladimir Putin seinen Drohungen Taten folgen. Bodentruppen fallen vom Osten aus Russland, vom Norden aus Belarus in die Ukraine ein, friedliche Städte werden bombardiert. Auch am Aktien- und Kryptomarkt spiegelt sich dieser Angriffskrieg wider. Der Bitcoin befindet sich wie andere Assets im scheinbar freien Fall.
Bitcoin: Russland-Ukraine-Konflikt eskaliert
Seit einigen Tagen schon zeigen sich die Auswirkungen der angespannten Lage an der russisch-ukrainischen Grenze am Markt. Um 03:00 Uhr nachts erfolgte mit dem Aufmarsch dann auch der Absturz des Bitcoin. Binnen gerade mal 20 Minuten fiel der Wert der Kryptowährung um rund 1.500 US-Dollar. Im Verlauf der vergangenen sieben Tage schreibt sie damit Einbußen von gut 14,8 Prozent. Ethereum fiel in diesem Zeitraum sogar um 16,37 Prozent.
„Einmal mehr beweisen Kryptoassets, dass das Narrativ des vermeintlich sicheren Hafens ein Mythos ist“, zitiert ntv den Finanzmarktanalysten Timo Emden. Schon in der Vergangenheit hatte dieser immer wieder betont, dass es sich bei Assets wie dem Bitcoin keineswegs um eine Alternative zu FIAT-Währungen handele. Dass sie keinen Schutz in unsicheren Zeiten bieten, zeigen die aktuellen Kursentwicklungen abermals deutlich.
Die Aktienmärkte zeichnen ein ganz ähnliches Bild. Während der DAX heute um 4,6 Prozent gefallen ist, erlitt der russische Aktienindex RTS Einbußen von rund 33 Prozent (Stand: 11:45 Uhr). Zunächst bleibt abzuwarten, wann sich Kryptowährungen und Aktienindizes erholen werden. Vor allem die nun folgenden Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft könnten die Kurse weiter drücken.
Was geschieht in der Ukraine?
Der russische Staatschef strebe die „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ der Ukraine an, erklärte Putin am Donnerstagmorgen im Rahmen einer Fernsehansprache. Neben der Ukraine nehmen auch die Mitgliedstaaten der NATO die Eskalation als Invasion, als Angriffskrieg wahr. Militärisch werde das Atlantische Bündnis aber nicht, sofern nicht ein NATO-Land angegriffen würde.
„Die ukrainischen Streitkräfte führen schwere Kämpfe“, zitiert Der Spiegel Mychailo Podoliak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Wir haben Verluste“, doch seien die russischen Streitkräfte an mehreren Stellen zurückgedrängt worden. Sollte doch jemand „versuchen, sich bei uns einzumischen“, droht Putin, so müsse man wissen, „dass die Antwort Russlands sofort erfolgen und zu Konsequenzen führen wird, die Sie noch nie erlebt haben“.
Quellen: ntv; Spiegel