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Bitcoin-Verbot in der EU? Experte schlägt Alternative vor

Ein Bitcoin-Verbot in der EU wird derzeit heiß diskutiert. Allerdings muss es offenbar doch nicht dazu kommen.

Krypto-Kurs
Unterschiedliche Terra-Coins steigen aktuell im Wert. © Getty Images/da-kuk

Seit geraumer Zeit schon diskutieren Regierungen in aller Welt über mögliche Regularien für die Krypto-Märkte. Sie betreffen den Verbraucherschutz, die Verfolgbarkeit Krimineller, aber auch mögliche Auswirkungen auf das Klima sowie weitere Aspekte. Auch das Europäische Parlament verhandelt mittlerweile über umfassende Krypto-Regulierungen. Große Teile der Community befürchten ein Bitcoin-Verbot. Dafür, dass es dazu nicht kommt, setzt sich mitunter der Ökonom und Europa-Abgeordnete Stefan Berger ein.

Bitcoin-Verbot soll verhindert werden

Konkret verhandeln die Abgeordneten des Parlaments derzeit über Mica (Markets in Crypto-Assets). Der Entwurf soll erstmals umfangreiche Richtlinien für Kryptowerte einbringen. Das Problem: In seiner ursprünglichen Ausführung ist das Dokument etwas missverständlich formuliert. Nicht wenige lasen ein anstehendes Bitcoin-Verbot für die EU heraus, das auch außerhalb des Europäischen Parlaments zu regen Diskussionen geführt hat. Im Finance Forward-Podcast äußert sich Berger zu diesen Punkten und zeigt außerdem auf, wie die EU alternativ vorgehen könnte.

„Also wir haben Verhandlungen und ein Proof-of-Work stand bei Mica eigentlich so nie drin. Was da mal drinstand, war die Frage, dass die Kommission einen delegierten Rechtsakt machen dürfte, in dem sie Konsensmechanismen bewertet. […] Das halte ich grundsätzlich auch für geboten. Wir Leben in Zeiten des Klimawandels und einer Ökologiedebatte müssen sich, finde ich, auch Finanzassets stellen. Da kann eigentlich überhaupt niemand was gegen haben. „

Stefan Berger

Berger habe aus diesem Grund einen anderen Vorschlag eingebracht. Über diesen soll das Parlament am Montag, den 15. März, abstimmen. Sollte er keine stimmliche Mehrheit bekommen, „geht die Debatte weiter“. Dem CDU-Politiker sei es wichtig, „dass wir technologieoffen bleiben“, statt mit Verboten zu agieren. Ansonsten gehe man das Risiko ein, die Expertise wichtiger Arbeitskräfte zu verlieren, die sich Kryptowährungen verschrieben haben. „Deshalb glaube ich, dass ein Verbot der falsche Weg ist.“

Wohin soll die Reise gehen?

Der Ansatz des Ökonomen bestehe darin, „die gesamte Kryptowelt in das Klassifikationssystem der Taxonomie zu bringen“. Dabei handelt es sich um ein Instrumentarium, mit dessen Hilfe Geldanlagen und Fonds anhand ihrer ökologischen Nachhaltigkeit bewertet werden sollen. Ihm sei wichtig, dass diese und andere Fragen rund um Kryptowährungen und vergleichbare Assets von Fachleuten neutral bewertet werden können.

„Wir würden uns jetzt nicht vom Handel, von Innovation, von Technologie selber abschneiden, sondern könnten erstmal in eine wirklich offene, ehrliche Debatte über Ökologie und Kryptowerte einsteigen. Und ich glaube, das ist ein guter Weg, der passend und konform ist mit dem Instrumentarium der EU-Kommission […].“

Stefan Berger

Ganz klar wird nicht, ob es nicht in Folge der Bewertung durch Fachleute zu einem Bitcoin-Verbot in Europa kommen könnte. Zunächst schafft Berger als Berichterstatter des Wirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament aber den Grundstein für eine Art faires Verfahren im Umgang mit Kryptowährungen.

Quelle: FinanceFWD

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