Veröffentlicht inDigital Life

Elon Musk forderte Putin zum Zweikampf heraus: Was ist daraus geworden?

Elon Musk forderte Wladimir Putin Mitte März zu einem Zweikampf heraus. Was ist eigentlich daraus geworden?

Elon Musk und Wladimir Putin.
Das wurde aus Elon Musks Herausforderung an Wladimir Putin. © imago images/PATRICK PLEUL / Kontributor, imago images/ALEXANDER VILF / Kontributor [M] via Canva.com

Am 14. März 2022 forderte Elon Musk den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Tweet zu einem Zweikampf heraus. Der Einsatz war die Ukraine. Doch was ist daraus geworden?

Elon Musk auf Twitter: Wie alles anfing

Am 14. März kombiniert Elon Musk auf Twitter drei Sprachen: Englisch, Russisch und Ukrainisch. Und er schreibt:

„I hereby challenge

Владимир Путин

to single combat

Stakes are Україна“

Elon Musk via Twitter

Die Worte bedeuten übersetzt: „Ich fordere hiermit Wladimir Putin zum Zweikampf heraus. Einsatz ist die Ukraine.“ In einer Antwort im Thread schreibt Elon Musk außerdem auf Russisch: „Stimmen Sie diesem Kampf zu?“ Dabei markiert der Tesla-Chef den offiziellen Twitterkanal des russischen Präsidenten. Auf die Frage einer Nutzerin, ob Musk sich das wirklich gut überlegt habe, erklärt er: „Ich meine es absolut ernst.“

Sekündlich wurde der Tweet retweetet oder mit „Gefällt mir“ markiert. Letztendlich hat er nun mehr als 57.000 Retweets und über 402.000 Likes (Stand: 29. März 2015, 8:52 Uhr). Doch was ist jetzt daraus geworden?

Und was ist jetzt?

Nach unserem Kenntnissstand hat Elon Musk zuletzt am 21. März 2022 auf eine Antwort seines Herausforderungs-Tweets reagiert. Twitter-Nutzer und Binance-CEO schrieb: „Bruder, ich wünsche mir natürlich, dass du gewinnst, aber die Realität ist … Ich habe dich noch in keinem Kong-fu-Video gesehen.“ Daraufhin postete Elon Musk ein Bild von sich in einem Ringkampf mit einem Sumoringer. Dazu erklärt der Unternehmer, dass er es geschafft habe, ihn niederzuwerfen. Dies habe ihm aber acht Jahre „Mega-Rückenschmerzen“ beschert, die aber endlich behoben seien.

Seither ist es still geworden um Elon Musks Worte zum Zweikampf. Weder der russische Präsident noch die Regierung sind auf den Tweet des Unternehmers eingegangen. Eine Person jedoch meldete sich kurz nach Veröffentlichung zu Wort: Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kydorow, der auch Wladimir Putins „Bluthund“ genannt wird. Er sah den Tweet und gab Musk auf Telegram mehrere Ratschläge zur Vorbereitung auf einen Zweikampf mit Putin sowie eine Warnung.

Das schrieb Ramsan Kadyrow

Elon Musk selbst veröffentlichte den Telegram-Post von Ramsan Kadyrow am 15. März. Dieser beginnt mit „Elon Musk, hier ein Ratschlag“. Anschließend erklärt der Politiker, dass Putin und Musk in zwei verschiedenen Ligen spielen würden. In der roten Ecke sei ein Geschäftsmann und Twitter-Nutzer, in der blauen Ecke ein Weltpolitiker und Stratege. Putin würde unsportlich aussehen, wenn er einen Gegner verprügeln würde, der deutlich schwächer sei. „Daher musst du deine Muskeln aufpumpen und von der zarten Elona zum brutalen Elon werden, der du sein musst“, so Kadyrow. Er rät dem Tesla-Chef eine Weiterbildung in Tschetschenien.

Elon Musk reagiert mit folgenden Worten:

„Vielen Dank für das Angebot, aber solch ein hervorragendes Training würde mir einen zu großen Vorteil verschaffen.

Wenn er Angst hat zu kämpfen, werde ich zustimmen, nur meine linke Hand zu benutzen, und ich bin nicht einmal Linkshänder.

Elona“

Elon Musk via Twitter

Der Unternehmer geht noch viel weiter. Er unterzeichnet nicht mur mit „Elona“, er ändert auch seinen Twitter-Namen für einen Tag zu „Elona Musk“ um. Dafür erntet er viel Zuspruch von der Twitter-Gemeinde.

Auf Musks Antwort reagierte Kadyrow mittlerweile ebenfalls auf Telegram:

„Ну вот, совершенно другое дело
Илона – очень красивое имя, грациозное, утонченное. Рад, что Маск прислушался к моему пожеланию. Так гораздо лучше. Надо бы и логин переименовать из Илона в Илону Маск.

И все-таки, Илона, не пытайся тягаться с моим Президентом. Я его пехотинец, и мне придётся бросить тебе ответный вызов. И тогда это уже не будет забавной безобидной перепиской. Побереги руки, они понадобятся писать твиты.“

Ramsan Kadyrow via Telegram

Kadyrow erklärt, Elona sei ein schöner, anmutiger und feiner Name und er sei froh, dass Musk auf seinen Wunsch gehört habe. Nun müsse er nur noch seinen Login in „Elona Musk“ umbenennen. Außerdem erklärt er: Elona, versuch nicht, mit meinem Präsidenten zu konkurrieren.“ Kadyrow sei Putins Fußsoldat und werde sich verteidigen. „Und dann wird das kein harmloser Briefwechsel mehr sein. Pass auf deine Hände auf, du brauchst sie, um zu twittern.“

Wer ist Ramsan Kadyrow?
Kadyrow gilt als enger Vertrauter Putins. Er wird häufig als dessen „Bluthund“ bezeichnet. Sowohl mit seiner Hilfe als auch mit der Unterstützung seines Vaters, Achmad Kadyrow, der 2004 bei einem Terroranschlag getötet wurde, gewann Putin den Tschetschenienkrieg. Seit 2007 ist er Pärsident der autonomen Republik Tschetschenien. Damals wurde er auf Putins Vorschlag hin, für diese Position von dem tschetschenischen Parlament gewählt. 2010 ließ Kadyrow die Bezeichnung „Präsident“ zu „Oberhaupt“ ändern.

Reaktionen auf die Herausforderung

Abgesehen von Ramsan Kadyrow antworteten auch andere Menschen auf die Herausforderung. Anonymous reagierte etwa nicht glücklich über Elon Musks Twitter-Post. So schreibt das Hackingkollektiv:

„Elon hat keine Autorität in Bezug auf den rechtlichen Status der Staatlichkeit und Souveränität der Ukraine. Menschen leiden, Unschuldige werden getötet, Städte werden bombardiert, Frauen und Kinder sterben: Elon treibt das voran. Schäm dich.“

Anonymous via Twitter (@YourAnonNews)

Auch andere Nutzer*innen scheinen nicht erfreut über den Post zu sein. Ein User schreibt etwa: „Selbst der Reichste möchte die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen. Stattdessen solltest du Schritte unternehmen, um dieses Blutvergießen des Volkes aufzulösen. Aber du gießt Öl ins Feuer. Das kann einige Folgen haben. Entweder für dich oder dein Unternehmen und die Menschen ..“

Ein weiterer User antwortet auf Russisch: „44 Millionen Leben… Ist der Einsatz für eine PERSON nicht zu hoch?“ Auch zahlreiche deutschsprachige Tweets kritisieren Elon Musks Nachricht. Eine Person schreibt etwa: „Das ist genau das Maß toxischer Männlichkeit, das zu Gewalt und Kriegen führt.“ Andere Nutzer*innen basteln hingegen Memes und nehmen Elon Musks Tweet nicht ernst.

Indes droht Russland abermals mit dem Absturz der ISS. Kürzlich wurde bekannt, dass Russland das Internet innerhalb seiner Grenze durch das „Souveräne RuNet“ ersetzen will. Das ist ein staatlich kontrolliertes Intranet.

Quelle: Twitter/Elon Musk, Twitter/Anonymous, Twitter/Rizwan, Twitter/неРад познакомиться, Telegram/Kadyrow_95

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.