Der Widerstand und Kampf gegen den Ukraine-Krieg findet mehr nur auf militärischer Seite statt. Neben professionellen Hacker*innen haben auch Privatpersonen die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten. Die Webseite „1920.in“ dient vielen dabei als Werkzeug und soll rund um die Welt intensiv genutzt werden. Ziel ist es, Aufklärungsarbeit zu leisten. Und das geht damit zum Beispiel auch per WhatsApp.
Gegen den Ukraine-Krieg: WhatsApp, E-Mail und Co. für Aufklärung in Russland
Die über das Portal versendeten Nachrichten werden den Machern zufolge gezielt an Wladimir Putins Propagandamaschinerie vorbeigeschleust. Eine ganze Flut an Texten aus aller Welt schafft es auf diesem Weg unbemerkt nach Russland. Privatpersonen können via WhatsApp, E-Mail oder auf anderem Wege Fakten zum Ukraine-Krieg direkt an die russische Bevölkerung weitergeben.
Bei der Webseite „1920.in“ handelt es sich um ein Online-Tool, das von der polnischen Hacktivisten-Gruppe „Squad203“ extra dazu konzipiert wurde, Präsident Putins Propaganda im Zusammenhang mit der Invasion seit Februar zu durchbrechen.
Dafür nutzen Beteiligte beispielsweise dort bereitgestellte und vorgefertigte Texte in russischer Sprache, die sie als Textnachricht via SMS, WhatsApp und Co. an willkürlich ausgewählte Nummern in Russland versenden, wie sie Insider gegenüber erklärten. In den Nachrichten werden die Empfänger*innen unter anderem dazu aufgefordert, die herrschende Zensur zu umgehen.
Hacker haben Millionen Telefonnummern und E-Mail-Adressen gesammelt
Wie das Wall Street Journal berichtete, haben sich die Hacker dafür Zugang zu nahezu 140 Millionen russischen E-Mail-Adressen sowie 20 Millionen Telefonnummern verschafft, die als Datenbank für die Webseite bereit stehen. Das Online-Tool generiert dann zufällige Nummern und Adressen aus dieser Datenbank und erlaubt es jeder und jedem auf der Welt, diese anzuschreiben.
„Es ist so einfach zu machen. Ich bekomme nur eine neue Nummer, drücke auf Senden, Enter, bekomme eine neue Nummer, drücke auf Senden, Enter.“
Bruce Lawson (via Insider)
Genauere Erklärungen gibt es dazu auch auf Twitter, wie beispielsweise ein Post des Nutzers Mr. T aka Masta Chef (@titancrawford1) zeigt:
„Nutzer können Texte, WhatsApp-Nachrichten oder E-Mails von irgendwo in der Welt schicken, um Russen darüber zu informieren, dass Soldaten und Zivilisten bei der tödlichen Invasion der Ukraine getötet werden, die der Kreml versucht, als ‚militärische Spezialoperation‘ darzustellen.“
Twitter/@titancrawford1
Auch Anonymous ruft zu Online-Aktion gegen russische Regierung auf
Glaubt man „Squad203“, die angeblich in Verbindung zum Hackerkollektiv Anonymous stehen, sollen bislang schon etwa 30 Millionen WhatsApp-Texte, E-Mails und SMS über das Online-Tool an russische Privatpersonen verschickt worden sein. Gestartet wurde die Webseite den Insiderinformationen zufolge am 6. März 2022.
Ähnlich der Aktion der polnischen Hacktivisten bewirbt Anonymous selbst übrigens auch eine Online-Maßnahme, die gegen Putins Darstellung des Ukraine-Kriegs vorgehen soll.
Quellen: Insider, The Wall Street Journal
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.