Mit dem Kauf Twitters zog Elon Musk bereits einige Kritik auf sich. Ähnliches galt für die meisten der Amtshandlungen, die der Unternehmer seitdem tätigte. Eine von ihnen könnte allerdings besonders fatale Folgen für den Mikroblogging-Dienst haben. Die ersten Probleme zeigen sich schon jetzt.
Elon Musk vergrault Werbepartner
Blaue Haken dienen auf zahlreichen Plattformen dazu, originale von gefälschten Konten zu unterscheiden. Vor allem bei Personen des öffentlichen Lebens lässt sich auf diese Weise auseinanderhalten, ob Beiträge tatsächlich von ihnen selbst stammen oder von einem Menschen, der sich lediglich als sie ausgibt.
Mit der Entscheidung, den blauen Haken bei Twitter gegen ein Entgelt jeder Nutzerin und jedem Nutzer anzubieten, macht Elon Musk dieses Prinzip hinfällig. Kurz nachdem der Dienst anfing, die „Verifizierung“ für 7,99 US-Dollar anzubieten, tummeln sich auch schon die ersten Fake-Accounts, die diesen Umstand ausnutzen.
„Ich kann mir nicht vorstellen, warum sich alle Werbekunden von Twitter zurückziehen“, kommentiert der Bloomberg-Journalist Jason Schreier das Geschehen. Anbei postet er einen Screenshot, der vermeintlich einen Tweet des Accounts von Nintendo of America zeigt. Es handelt sich dabei um eine Fälschung. Sie zeigt ein Bild der Videospielfigur Super Mario, mit dem Mittelfinger in der Luft.
Aus Blau wird Grau
Auf lange Sicht könnte die Entscheidung Musks dazu führen, dass sich immer mehr Werbende von seiner Plattform zurückziehen. Immerhin kann man Posts wie diese durchaus als Geschäftsschädigend betrachten – und dank des kaufbaren blauen Hakens lassen sie sich kaum noch von den Originalen unterscheiden.
Auch dafür will Elon Musk nun aber eine Lösung in petto haben. Der blaue Haken soll käuflich bleiben, allerdings plant der Unternehmer heise online zufolge ein kostenloses Angebot für Organisationen und Prominente: einen grauen Haken. Er soll dazu dienen, Originale von Fakes unterscheiden zu können – quasi wie ein blauer Haken mit einem weiteren Schritt.
Quellen: Twitter/@jasonschreier; heise online
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