Wer Bedarf an der ein oder anderen Dienstleistung hat, kann so schnell und einfach wie noch nie im Internet zum Ziel kommen. Abonnements und Verträge sind schnell abgeschlossen. Doch laut einer neuen Untersuchung wird es problematisch, wenn man online kündigen möchte. Auf vielen Webseiten wird der Vorgang unnötig erschwert.
Online kündigen: Harsches Fazit von Verbraucherschützern
Auf seiner Homepage hat nun der Verbraucherzentrale Bundesverband das schockierende Ergebnis einer neuen Studie vorgelegt. Demnach würden von circa 3.000 untersuchten Webseiten stolze 72 Prozent erhebliche Mängel bei der gesetzlich vorgeschriebenen Umsetzung von Kündigungsbuttons aufweisen.
Die zusätzlich von Verbraucherinnen und Verbrauchern eingereichten Beschwerden sind vielfältig: Entweder war der entsprechende Button nur schwer oder gleich gar nicht zu finden. Mitunter kam es zu technischen Fehlern, sodass die Kündigung gar nicht erst abgesendet werden konnte, oder der Button war nur reine Fassade und der Vertrag lief mitsamt Geldabbuchungen einfach weiter.
Gut zu wissen: Nicht immer ist es sofort einleuchtend, wann eine Kündigung überhaupt sinnvoll ist. Manchmal musst du einfach auf einige Anzeichen achtgeben, um zu handeln. Wir sagen dir zum Beispiel, ab wann du dein Netflix-Abo beenden solltest.
Das deckt sich mit den Erkenntnissen des Bundesverbandes im Rahmen einer automatisierten Untersuchung. Bei Seiten, die überhaupt über einen Kündigungsbutton verfügen, stellte man Abweichungen von den vorgegebenen Formulierungen fest. Oder aber sie waren nur schwer sichtbar ganz am unteren Ende der jeweiligen Seite platziert.
Zahlreiche Abmahnungen an Anbieter geschickt
In einer separaten Aktion hatte man bereits Ende 2022 840 Webseiten hinsichtlich der Möglichkeit zum Kündigen untersucht. 152 mahnte man wegen Rechtsverstößen ab, von denen sich 86 einsichtig zeigten. In drei Fällen erwirkte man eine einstweilige Verfügung und in 17 weiteren werden Klagen vorbereitet oder sie wurden bereits eingereicht.
Seit dem 1. Juli 2022 ist ein Kündigungsbutton für fast alle Dauerschuldverhältnisse, die online abgeschlossen werden können, gesetzlich Pflicht. Das gilt demnach für Abos und Laufzeitverträge im Bereich Streaming und TV, Mobilfunk, Strom und Zeitungen, kann aber auch Einrichtungen wie zum Beispiel Fitness-Studios umfassen.
Eine genaue Auflistung der Webseiten, bei denen es besonders schwer ist, online zu kündigen, gibt es nicht. Vor einiger Zeit stand jedoch Amazon in der Kritik, da dort die Kündigung des Prime-Abos sehr schwer gestaltet war. Das hat sich aber mittlerweile geändert.
Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.