Wer mit einem Smartphone unterwegs mit dem Internet verbunden ist, dürfte die Verbindungsanzeigen wie 4G zur Genüge kennen. Aktuell breitet sich aber der Nachfolger immer weiter aus – was ist 5G eigentlich? Wir erklären dir, was hinter dem Kürzel steckt und welche Vor- und etwaigen Nachteile auf dich zukommen.
Was ist 5G?
5G: Neuer Standard mit großem Potenzial
Was ist 5G? Hierbei handelt es sich um den jüngsten Mobilfunkstandard und damit um den Nachfolger von 4G. Die Abkürzung umschreibt konkret die fünfte Generation des Mobilfunks. Wie es sich um eine technologische Weiterentwicklung so gehört, kannst du damit einen gehörigen Leistungs- und Qualitätssprung erwarten.
Schnellere und bessere Internetverbindungen sollen ebenso auf dich zukommen wie eine stärkere Vernetzung mit Maschinen und Geräten, wie die Telekom schreibt – dem sogenannten Internet der Dinge. 5G schafft dafür die Voraussetzungen.
Gut zu wissen: Bei den ganzen Abkürzungen kann man schnell mal ins Straucheln kommen. Wir erklären dir deshalb LTE, 4G und 5G und beleuchten ihre geschichtliche Entwicklung und ihre genauen Unterschiede.
Ab wann und wo gibt es 5G in Deutschland?
Zwar gibt es 5G schon seit Juli 2019 in Deutschland. Allerdings ging der neue Mobilfunkstandard zunächst nur in einigen wenigen Städten an den Start. Seitdem arbeiten die verschiedenen Mobilfunkanbieter hierzulande mit steigendem Druck an einer immer größeren Verfügbarkeit. Wie die Verbraucherzentrale erwähnt, sollen bis 2025 99 Prozent der Landesfläche abgedeckt werden können.
Welche Vorteile und Neuerungen bringt 5G?
Zuallererst und für die meisten sicher von größter Relevanz sind die deutlich verbesserten und vor allem schnelleren Internetverbindungen. Im Vergleich zu 4G soll der Leistungssprung gleichzeitig mit einer Reduktion an Verzögerungen und des Energieverbrauchs einhergehen. Mobiles Surfen im Netz und Aktivitäten wie Videostreams werden weitaus flüssiger ablaufen.
Die neuen Geschwindigkeiten und Netzkapazitäten werden darüber hinaus einen starken Einfluss auf die Nutzung weiterer Technologien ausüben: Autos mit KI-Unterstützung könnten so Telemetriedaten untereinander schneller und zuverlässiger austauschen und Unfälle vermeiden, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschreibt.
Im Spielebereich soll VR und AR zusätzlich auf die Sprünge geholfen werden. Außerdem wird unter 5G alles smarter werden können: Das Smarthome kann so größere Verbreitung finden und sogar ganze Smartstädte mit vernetzten Anlagen und Mobilitätsangeboten sind vorstellbar.
Die Funktionsweise von 5G
5G wird nicht einfach 4G ersetzen, sondern auf derselben Technologie basieren. Mobile Daten werden also in ähnlicher Weise und in denselben Frequenzbereichen bei 2 GHz übertragen. Zusätzlich kommen aber auch die Frequenzbereiche 3,4 bis 3,7 GHz hinzu, die jedoch über kürzere Wellen verfügen.
Sie können zwar mehr Informationen in kürzerer Zeit übermitteln, büßen aber gleichzeitig sehr an Reichweite ein. Deshalb müssen langfristig mehr Mobilfunkmasten denn je errichtet werden, damit überall die möglichst gleiche Leistung zur Verfügung gestellt werden kann.
Dafür wird das 5G-Netz flexibler sein: Werkzeuge und Algorithmen können erkennen, ob wenige Geräte viel Datenvolumen verbrauchen oder viele Geräte jeweils nur geringe Mengen. Die Leistungsparameter können so automatisch und präzise angepasst und an die Nutzungsstellen verteilt werden.
Wie sicher ist 5G?
In Bezug auf die Mobilfunkstrahlung und ihren etwaigen Schaden auf die Gesundheit gibt die Verbraucherzentrale Entwarnung. Die Strahlungsbelastung wird sich gegenüber 4G nur geringfügig ändern.
Am bedenklichsten bleibt in diesem Zusammenhang nach wie vor die Smartphone-Nutzung. Wir sagen dir, welches Handy am schlechtesten bei Strahlungswerten abschneidet und welche Gefahren generell davon ausgehen können.
In Bezug auf die Sicherheit vor Cyberangriffen und ähnlichen Gefahren, führt das BSI vor allem drei zentrale Verbesserungen des Schutzes an:
- Einzelne 5G-Komponenten werden durch separate kryptografische Lösungen abgesichert – fällt eine durch einen Angriff aus, bleiben andere davon unberührt.
- Beim Roaming im Ausland sendet dein Handy zukünftig einen Hinweis zum lokalen Netz an deinen Anbieter in Deutschland, um so sicherzustellen, dass du dich in ein anerkanntes Netz eingewählt hast.
- Die sogenannte International Mobile Subscriber Identity (IMSI) wird ab 5G nur noch verschlüsselt übertragen. Die Privatsphäre deiner Daten wird dadurch erhöht.
Eine neu aufgekommene Sorge der Bundesregierung dreht sich aktuell (Stand: 3. April 2023) um den Ausbau des neuen Netzes. Da viele verbaute Komponenten von dort stammen, befürchtet man durch 5G sowohl Spionage als auch eine Abhängigkeit von China. Es besteht von daher gegenwärtig die Gefahr, dass alle Mobilfunkbetreiber in Deutschland dementsprechende Änderungen vornehmen müssen, was den Ausbau und damit die Verbreitung von 5G vorerst deutlich verlangsamen könnte.
Quellen: Telekom, Verbraucherzentrale, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
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