Das Video, das angeblich die Explosion eines Elektroautos in einer Waschanlage zeigt, ist bereits in mehreren sozialen Netzwerken viral gegangen. Zunächst scheint es, dass sich die Anlage in Deutschland befindet. Allerdings ergibt eine gründlichere Recherche, dass dies nicht ganz korrekt ist.
Elektroauto explodiert? Video erklärt
„Mit dem E-Auto in die Waschanlage“, heißt es über dem Video, dass das Recherchezentrum Correctiv in Augenschein nahm. „Brutaler Unfall in einer Selbstbedienungs Waschanlage.“ Zuvor seien die Bilder mitunter via Twitter, Telegram und Facebook verbreitet worden, berichtet Steffen Kutzner. Die vermeintlichen Waschboxen im Video sind nummeriert und gleich mehrere Fahrzeuge stehen mit offener Motorhaube da – ein Anblick, wie man ihn in einer Waschstraße eher selten zu Gesicht bekommt.
Das liegt daran, dass es sich hierbei weder um eine Waschanlage handelt, das Video nicht in Deutschland spielt und es auch kein Elektroauto ist, das hier explodiert. „Zu sehen ist ein mit Gas betriebenes Auto an einer Tankstelle in Usbekistan“, erklärt Correctiv. Eine Bilderrückwärtssuche via Google offenbart zudem, woher genau das Video stammt. Veröffentlicht wurde es von dem usbekischen Online-Magazin Nova24:
„Den Angaben zufolge hielt der 28-jährige Fahrer eines Nexia-3 am 25. Februar an einer Kamalak-Tankstelle an. Beim Betanken des Fahrzeugs explodierte eine Gasflasche im Kofferraum, woraufhin ein 42-jähriger Tankwart an den Folgen von Verbrennungen auf der Stelle starb. Den Videoaufnahmen zufolge flog die Gasflasche mit hoher Geschwindigkeit aus dem explodierenden Auto, schlug gegen die Wand und warf den Tankwart zu Boden. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich zuvor in Karshi, wo ein Nexia-3 in einer Tankstelle explodierte. Damals gab es keine Verletzten.“
Nova24
Fake News erkennen
Während einige bereits über das Potenzial intelligenter Chatbots wie ChatGPT diskutieren, Falschmeldungen in die Welt zu setzen, bleiben andere lieber bei altbewehrten Mitteln. Plattformen wie Correctiv können dir in beiden Fällen helfen, schnell die Wahrheit von Des- oder sogar Misinformation zu unterscheiden.
Willst du dich lieber selbst in die Recherche begeben, kann eine Bilderrückwärtssuche helfen. Klicke dazu das Bild oder Video an, über das berichtet wird, mit der rechten Maustaste an und gehe auf „Bild an Google“ senden. Anschließend wählst du im erschienenen Fenster „Bildquelle suchen“ – und schon kann es losgehen.
Quellen: Correctiv; Nova24
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