Wer einen PC oder Laptop von Apple hat, nutzt dort das Betriebssystem macOS. Obwohl sich die schicken Rechner unterm Strich großer Beliebtheit erfreuen, ist und bleibt Windows der Platzhirsch. Dennoch ist Mac auf dem Vormarsch. Nun wittern auch Cyberkriminelle ihre Chance.
Deshalb wird macOS seltener angegriffen
Wenn wir über verseuchte PC-Apps berichten, verweisen wir häufig auf die Windows-Versionen. Der App Store für Mac hingegen ist oft clean. Aber auch bei den Betriebssystemen gibt es bei Angriffsart und -häufigkeit enorme Unterschiede zu vermelden. Während Microsoft häufig neu entdeckte Sicherheitslücken schließen muss, lassen sich vergleichbare Meldungen zu macOS an einer Hand abzählen.
Das liegt eher weniger daran, dass macOS so viel sicherer ist. In Kreisen von Cyberkriminellen beschäftigt man sich schlichtweg weniger mit dem Eindringen in Apple-PCs. Wieso? Es lohnt sich nicht. Aktuellen Umfragewerten zufolge läuft auf knapp 80 Prozent aller Computer das Windows-Betriebssystem. macOS ist zwar auf Platz 2, verbucht jedoch gerade einmal 9,89 Prozent.
Studie: Hacker bei Apple auf dem Vormarsch
Doch eine neue Studie malt allmählich ein ganz anderes Bild. So scheinen sich mehr und mehr Hacker und Hackerinnen auf das Apple-Betriebssystem zu spezialisieren. Zur Datenerhebung hat die Cyber Threat Intelligence (ACTI) etliche, etablierte Foren im Dark-Web untersucht, fasst das Sicherheitsunternehmen zusammen. Dabei kam heraus, dass sich die Anzahl der Cyberkriminellen, die sich fortan auf macOS fokussieren wollen, seit 2019 vervierfacht hat.
„Das größere Interesse von Cyberkriminellen, das Betriebssystem macOS ins Visier zu nehmen, kommt zu einer Zeit, in der die Akzeptanz von macOS in Unternehmen zunimmt“, erklären die Forschenden weiter. Seit vier Jahren steigt die Beliebtheit und Verbreitung des Betriebssystems zunehmend. Dadurch seien auch „Branchengrößen“ im Kreise der Cyberkriminellen auf diese Option aufmerksam geworden: „Anlass zu großer Sorge gibt das Aufkommen etablierter Akteure mit gutem Ruf und großen Budgets, die nach Exploits und anderen Methoden suchen, die es ihnen ermöglichen würden, die Sicherheitsfunktionen von macOS zu umgehen.“
Zwar braucht es für das Eindringen in macOS laut ACTI „fortgeschrittenere und Nischenkompetenzen“, dennoch ist dieser Trend alarmierend. Nicht nur Firmen rücken dadurch verstärkt in den Fokus von Hackerinnen und Hackern, sondern auch Einzelpersonen mit einem Mac-PC sollten sich schützen. Ein erster Schritt für eine gute Cyberhygiene sind ein zuverlässiger Virenscanner und sichere Passwörter für jeden Login.
Quelle: Accenture
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