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Apple: Mehr Apps laden als je zuvor – aber ein großer Haken kündigt sich schon an

Es ist vollbracht – Apple wird sich innerhalb der EU notgedrungen öffnen müssen. Allerdings nicht ohne bereits einen Plan zu haben, wie man diese ungewollte Situation für sich nutzen kann.

Apple-Logo an einer Hausfassade.
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Das beste iPhone 15 // IMTEST

Wenn ein neues iPhone auf den Markt kommt, warten Fans deutschlandweit gespannt vor den Apple Stores. Wird es dem großen Hype gerecht?

Apple steht vor einer tiefschürfenden Veränderung des eigenen digitalen Ökosystems. Nachdem man sich lange dagegen gesträubt hatte, wird das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino demnächst Sideloading erlauben. Allerdings nicht ohne eine neue Einnahmequelle zu identifizieren.

Apple: Dubiose Maßnahme wegen DMA

Die EU hat den Digital Markets Act (DMA) verabschiedet, dessen Regelungen ab 7. März 2024 gültig werden. Dieser zielt darauf ab, dass große Tech-Unternehmen wie Apple, Google oder Meta (ehemals Facebook) aufgrund ihrer Dominanz einen faireren Wettbewerb auf dem Markt zulassen müssen. Das sieht unter anderem vor, dass zum Beispiel Apple das Sideloading ermöglichen muss – also das Herunterladen und Installieren von Apps, ohne dafür den App Store bemühen zu müssen.

Das klingt nach einer guten Maßnahme und soll Nutzerinnen und Nutzern mehr Freiheiten einräumen. Doch wie das für gewöhnlich bestens informierte Wall Street Journal berichtet (Paywall, via WinFuture), könnte Apple selbst dafür neue Gebühren und Einschränkungen erheben beziehungsweise einführen. Damit wolle der Konzern weiterhin die Kontrolle über Anwendungen von Drittanbieterquellen behalten.

Immerhin: Der DMA dürfte für nicht wenige Apple-Fans trotzdem viele Vorteile bringen. So soll ein Spiele-Dauerbrenner zum iPhone zurückkehren.

Nicht der erste Apple-Trick dieser Art

Ob es tatsächlich so weit kommen wird, bleibt abzuwarten. Apple würde in diesem Fall jedoch die EU und ihren DMA an der Nase herumführen. Ob man auf politischer Ebene im schlimmsten Fall nachjustieren wird, ist ebenfalls noch nicht klar. Im Anbetracht dessen, dass der DMA aber überhaupt mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die Großkonzerne in Schach zu halten, wäre das aber durchaus denkbar.

Derweil hatte Apple in den USA schon einmal eine Hintertür gefunden: Im Rechtsstreit mit Epic Games ging es unter anderem darum, dass der iPhone-Macher 30 Prozent Anteil einkassierte, sofern Entwickler alternative Bezahlsysteme für ihre Apps nutzen wollten und nicht die von Apple.

In diesem Punkt verlor man den Prozess – und verlangt seither nur noch 27 Prozent. Der Unterschied ist marginal und kaum attraktiv und trotzdem ist man der offiziellen Vorgabe, diesen Satz zu senken, nachgekommen. Für den DMA scheint sich also eine ähnliche Taktik anzukündigen.

Quelle: Wall Street Journal (via WinFuture)

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