Elon Musk stand einmal für technologischen Fortschritt und unternehmerische Visionen. Doch immer wieder werfen aktuelle Berichte ein anderes Licht auf den reichsten Mann der Welt. So kam nun heraus, dass der Tech-Milliardär seit Ende 2022 regelmäßig Kontakt zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin gehabt haben soll. Diese Enthüllungen lassen viele Fragen über die Rolle des Tesla- und SpaceX-Chefs auf internationaler Bühne aufkommen, insbesondere über seine politischen Verbindungen und deren Konsequenzen für die USA und die Welt.
Elon Musk mit immer mehr geopolitischem Einfluss
Die Gespräche zwischen Musk und Putin sollen laut einem Bericht im Wall Street Journal nicht nur geschäftliche, sondern auch geopolitische und persönliche Themen umfasst haben. Angeblich reichten die Unterhaltungen bis ins aktuelle Jahr 2024 hinein. Für die USA birgt diese Verbindung potenziell Risiken, da Musk als Chef von SpaceX eine Schlüsselrolle im nationalen Raumfahrtprogramm innehat und Zugang zu sicherheitsrelevanten Informationen besitzt. Die russische Regierung wies die Berichte allerdings wie gewohnt zurück: „Das sind alles unwahre, absolut falsche Informationen, die in einer Zeitung veröffentlicht wurden“, zitiert die Zeit den Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Ein besonders brisantes Detail betrifft das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink. Nach dem Überfall auf die Ukraine 2022 stellte Musk der Ukraine Starlink-Terminals zur Verfügung, um die zerstörte Infrastruktur zu ersetzen. Doch ein Einsatz in Taiwan, der von Musk als möglich galt, soll von Putin abgewehrt worden sein. Angeblich als Geste für Chinas Präsident Xi Jinping, der die Kontrolle über Taiwan beansprucht. Dieser Vorgang könnte belegen, wie Musk sich mit seinen Technologien und Netzwerken in geopolitische Interessen verstrickt.
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Ein kompliziertes Netz
Musk äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Auf Anfragen des Wall Street Journal reagierte er nicht. Stattdessen rührte er in der Zwischenzeit auf X (ehemals Twitter) weiter kräftig die Werbetrommel für Präsidentschaftskandidat Trump. Gerade diese Nähe zu Trump könnte ihm bei einem erneuten Wahlsieg des Republikaners neue Macht verschaffen. Trump stellte nämlich in Aussicht, Musk mit der Leitung eines Gremiums zur Überprüfung der US-Staatsausgaben zu betrauen. Eine Position, die aufgrund der engen geschäftlichen Beziehungen von Musk zur Regierung ebenfalls Kritik hervorruft.
Die Enthüllungen kommen zudem in einer kritischen Phase für die internationalen Beziehungen der USA. Elon Musk ist nicht nur in der US-Wirtschaft einflussreich, sondern besetzt mit Tesla und SpaceX weltweit strategische Interessen und ist eng mit sicherheitspolitischen Aspekten verknüpft. Kritiker*innen warnen, dass ein solcher Machtspieler mit direktem Zugang zu Putin eine „diplomatische Unwägbarkeit“ für die USA darstelle, vor allem angesichts der Spannungen zwischen dem Westen und Russland.
Ob Elon Musk seine Kontakte zur russischen Führung fortsetzen wird, bleibt offen. Fest steht jedoch, dass seine Rolle als Unternehmer und politischer Akteur ein kompliziertes Netz aus Interessen und Einflüssen knüpft – ein Netz, das künftig stärker unter die Lupe genommen werden dürfte.
Quelle: Wall Street Journal, Die Zeit
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.