Giropay, die von deutschen Banken und Sparkassen entwickelte Antwort auf internationale Zahlungsdienste wie PayPal, steht vor dem Aus. Wie die Paydirekt GmbH bekanntgab, wird der Dienst zum Jahresende eingestellt. Auch die zugehörige Funktion Kwitt, die das einfache Versenden von Geld ermöglichte, wird dann nicht mehr verfügbar sein.
Sparkasse: Darum wird Giropay eingestellt
Wie Business Insider berichtet, wollten deutsche Banken mit Giropay eine datenschutzfreundliche Alternative zu Diensten wie PayPal oder Venmo etablieren. Trotz mehr als neun Millionen registrierter Nutzer*innen blieb der große Durchbruch allerdings aus. 2022 wurden laut dem Fachmagazin Finanz-Szene gerade einmal 22 Millionen Transaktionen über den Dienst abgewickelt. Dem Handelsblatt zufolge stieg diese Zahl 2023 nur leicht auf 25 Millionen. Zum Vergleich: PayPal dominiert den deutschen Online-Zahlungsmarkt mit einem Anteil von 28 Prozent, während Giropay auf lediglich ein Prozent kommt.
Die Banken und Sparkassen hatten über die Jahre Millionen in die Entwicklung und Vermarktung von Giropay investiert, konnten sich jedoch nicht gegen die etablierte Konkurrenz durchsetzen. Mit dem Aus bleibt die Frage, warum es selbst mit der Unterstützung der deutschen Finanzriesen nicht gelungen ist, eine stärkere Marktrelevanz zu erreichen.
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Wero soll Kwitt ersetzen
Für Nutzer*innen der Sparkassen bedeutet die Einstellung von Giropay auch das Ende der Kwitt-Funktion, die besonders für einfache Peer-to-Peer-Zahlungen beworben wurde. Die Sparkassen haben bereits eine Alternative angekündigt: Wero. Im Gegensatz zu Kwitt soll der neue Dienst europaweit nutzbar sein und damit auf eine größere Zielgruppe abzielen.
Bis zum 31. Dezember 2024 können Bankkundinnen und -kunden Giropay und Kwitt noch wie gewohnt verwenden. Danach wird die Paydirekt GmbH laut Pressemitteilung abgewickelt, und der deutsche Versuch einer eigenständigen digitalen Bezahlplattform geht offiziell zu Ende.
Quellen: Business Insider, Finanz-Szene, Handelsblatt, Paydirekt GmbH
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