Wer öfter auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, sollte sich daran gewöhnen, bald wesentlich häufiger selbstfahrende Autos anzutreffen. Eine entsprechende Technologie von Mercedes wurde nun offiziell zugelassen. Dies gilt jedoch nur in Deutschland.
Selbstfahrende Autos: „Drive Pilot“ erlaubt Beschäftigung während Autofahrt
Bereits im September diesen Jahres wurde ein großes Update für den „Drive Pilot“, Mercedes‘ eigenes System für selbstfahrende Autos, vorgestellt. Dieses ermöglicht es, dem Auto bei bis zu 95 Kilometern pro Stunde (km/h) komplett die Kontrolle zu überlassen, während man sich selbst mit etwas Anderem beschäftigt. Bisher war dies nur bis 60 km/h für sogenannten Stop-and-Go-Verkehr, etwa im Stau, möglich.
Nun wurde die aktualisierte Version vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) offiziell zugelassen, wie Mercedes-Benz in einer Pressemitteilung erklärt. Voraussichtlich ab Frühjahr 2025 dürften Fahrer und Fahrerinnen, welche ein kompatibles Mercedes-Fahrzeug besitzen, also Gebrauch von der Technologie machen. Wer bereits Drive Pilot-Kund*in ist, darf sich darüber hinaus über ein kostenfreies Upgrade freuen.
Damit ist es nun „bei aktiviertem DRIVE PILOT möglich, sich anderen Themen zu widmen, während der Mercedes die Fahraufgabe übernimmt“, erklärt Markus Schäfer, seines Zeichens Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group. Laut Mercedes ist es damit nun legal, mit aktivierten Drive Pilot etwa Filme zu schauen, Zeitung zu lesen oder gar zu arbeiten.
Lesetipp: Nicht nur bei selbstfahrenden Autos macht Mercedes Fortschritte. Ein neuer Elektroauto-Lack soll so nun etwa die Reichweite der Fahrzeuge erhöhen.
Zahlreiche Einschränkungen
Natürlich ist alles nicht so einfach, wie es zunächst den Anschein macht. Zuerst die Verfügbarkeit: Denn das Drive Pilot-System ist derzeit nur als kostenpflichtige Zusatzausstattung für Modelle der S- und EQS-Reihe verfügbar. Preispunkt: Mindestens 5.959 Euro.
Doch auch das System für selbstfahrende Autos springt nicht einfach so an. Denn hierfür gelten gleich mehrere Bedingungen. Drive Pilot kann nur auf der dritten, also der höchsten, Stufe, fahren, wenn:
- Du nicht schneller als 95 km/h fährst,
- du auf der rechten Fahrspur einer deutschen Autobahn unterwegs bist,
- du nicht durch einen Tunnel oder eine Baustelle fährst und
- vor dir ein Auto fährt, welches ebenfalls nicht schneller als 95 km/h ist.
Sollte es doch einmal brenzlig werden, führt das Fahrzeug einen kontrollierbaren Nothalt durch. Dieser wird anhand der über 35 Sensoren abgeschätzt, welche Teil des Drive Pilot sind. Natürlich wirst du vorher aufgefordert, wieder selbst die Kontrolle über dein Fahrzeug zu übernehmen.
Quelle: Mercedes Benz
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