Veröffentlicht inDigital Life

„Bitcoin-Erfinder“ verurteilt: Gericht entlarvt dreistesten Crypto-Betrug aller Zeiten

Satoshi Nakamoto ist der mysteriöse Erfinder von Bitcoin, dessen wahre Identität bis heute unbekannt ist. Der anonyme Entwickler veröffentlichte 2008 das Bitcoin-Whitepaper und verschwand 2011 spurlos.

Der australische Informatiker und Geschäftsmann Craig Wright kommt zur Anhörung über die Identität des Erfinders von Bitcoin vor den High Court
Craig Wright behauptete lange, er sein der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto. © IMAGO / imagebroker / ZUMA Press Wire [M]

Der Computerwissenschaftler Craig Wright wurde für schuldig befunden, das Gericht missachtet zu haben, weil er fälschlicherweise behauptete, der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto zu sein. Im März entschied das britische High Court, dass er nicht Satoshi ist, und untersagte ihm, solche Behauptungen weiter aufzustellen. Trotzdem führte Wright weiterhin teure Gerichtsverfahren, um seine Behauptungen durchzusetzen.

Falscher Bitcoin-Erfinder betreibt „rechtlichen Terrorismus“

Wright forderte unter anderem 1,2 Billionen US-Dollar, weil er angeblich Rechte am geistigen Eigentum von Bitcoin besitze. Damit verstieß er gegen die gerichtliche Anordnung, was zu einer zwölfmonatigen Gefängnisstrafe führte, die allerdings für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurde. Wenn er erneut behauptet, Satoshi zu sein, droht ihm die Haft. Wright behauptete, sich in Asien aufzuhalten, was eine mögliche Verhaftung durch die britischen Behörden erschwert.

Der Richter beschrieb Wrights Vorgehen der BBC zufolge als „rechtlichen Terrorismus“, der anderen erheblichen Schaden zufügte. Seine Argumente wurden als „juristischer Unsinn“ zurückgewiesen. Das Gericht stellte außerdem fest, dass der vermeintliche Bitcoin-Erfinder gezielt Länder auswählt, die keine Auslieferungsabkommen mit Großbritannien haben, um sich der Verantwortung zu entziehen.

Wrights Behauptungen, Satoshi Nakamoto zu sein, reichen bis ins Jahr 2016 zurück. Trotz seines Versprechens, Beweise vorzulegen, konnte er die Kryptowährungswelt nie überzeugen. Wäre er tatsächlich Satoshi, würde er Bitcoin im Wert von etwa 100 Milliarden US-Dollar besitzen. Da er jedoch keine Beweise liefern konnte, bleiben seine Aussagen bedeutungslos.

Auch interessant: Überweisung: Diesen Fehler beim Verwendungszweck solltest du unbedingt vermeiden

Satoshi Nakamoto weiterhin unbekannt

Eine Gruppe von Unternehmen aus der Branche, die Crypto Open Patent Alliance (COPA), klagte erfolgreich gegen Wrights rechtliche Taktiken. Das Gericht untersagte ihm, weitere Verfahren im Zusammenhang mit seinen Satoshi-Behauptungen einzuleiten. Während des Prozesses stellte sich heraus, dass Wright „ausgiebig gelogen“ hatte, um seine Geschichte zu untermauern.

Wrights Klagen hatten schwerwiegende Folgen für die Kryptowährungsbranche. Viele Nutzerinnen und Nutzer schreckten davor zurück, ihn öffentlich zu hinterfragen, aus Angst, selbst verklagt zu werden. Der Sieg von COPA hob die zerstörerischen Auswirkungen seiner Handlungen hervor. Wer der Bitcoin-Erfinder hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto wirklich ist, bleibt weiterhin ein ungelöstes Rätsel.

Quelle: BBC

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.