Apple arbeitet ständig daran, seine iPhones mit immer mehr praktischen Funktionen auszustatten. Doch einige davon können für Nutzer*innen eher Fluch statt Segen sein. Nun warnt ein Software-Entwickler vor einem vermeintlich harmlosen Feature in der Foto-App der Geräte.
iPhone: Such-Funktion birgt Probleme
Dabei geht es um die Funktion „Erweiterte visuelle Suche“, mit denen iPhones seit iOS 18 ausgestattet wurden. Diese kann dir zum Beispiel im Urlaub besonders nützlich sein. Denn wenn du Fotos von interessanten Orten oder Wahrzeichen machst, hilft das Feature dir so mehr über diese zu erfahren oder weitere Bilder zu diesem zu finden.
Die Suche funktioniert also ähnlich wie das „Visuelle Nachschlagen“ auf Apple-Geräten. Dieses verwendet maschinelles Lernen verwendet, um beispielsweise Pflanzen oder Tiere in deiner Fotobibliothek zu identifizieren. Doch hierbei werden die Daten vollständig lokal auf dem Gerät verarbeitet. Das ist bei der erweiterten visuellen Suche nicht der Fall.
Apple erklärt dazu: „Dein Gerät gleicht Orte auf deinen Fotos vertraulich mit einem globalen Index ab, der auf Apple-Servern verwaltet wird.“ Genau hier sieht der Software-Entwickler Jeff Johnson ein immenses Problem, wie er vor wenigen Tagen in seinen Blog mitteilt.
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Das passiert, wenn du die Funktion aktivierst
Denn aus der kurzen Erklärung von Apple zu der Funktion geht nicht hervor, wie das „vertrauliche“ abgleichen der Fotos erfolgt oder welche Daten dabei an das Unternehmen gesendet werden. Das besonders problematische daran ist, dass die Funktion auf iPhones wohl standardmäßig aktiviert ist, so kannst du sie einfach auch aus Versehen, durch ein falsches nach oben auf dem Bildschirm wischen, in der Foto-App auslösen.
In einem weiteren Beitrag geht Apple jedoch genau darauf ein, was bei Aktivierung der Funktion mit deinen Daten passiert. So erstellt dein iPhone Vektoreinbettungen von dem Teil eines Bilds, der ein Wahrzeichen enthält. Das ist eine Art mathematische Darstellung des Bildinhalts. Diese und mehrere „gefälschte Abfragen“ werden zur Analyse an Apple gesendet.
Dein Handy wählt dann die endgültige Übereinstimmung aus einer Reihe von Möglichkeiten aus, die schlussendlich an dein Handy als Antwort auf die Suche zurückgesendet werden. Doch auch dieses Vorgehen stellt für Nutzer*innen keinen optimalen Schutz dar, wie Johnson klarstellt.
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Das kannst du jetzt tun
Johnson findet dabei deutliche Worte: „Wenn etwas vollständig auf meinem Computer geschieht, ist es privat, wenn mein Computer aber Daten an den Hersteller des Computers sendet, dann ist es nicht privat oder zumindest nicht vollständig privat.“ Dies kann dabei unter Umständen schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen: „Ein Softwarefehler würde ausreichen, um Nutzer angreifbar zu machen, und Apple kann nicht garantieren, dass seine Software keine Fehler enthält.“
Wenn du also lieber auf Nummer sicher gehen willst, solltest du die Funktion auf deinem iPhone deaktivieren. Dafür musst du zunächst die Einstellungen auf deinem Handy aufrufen. Dort findest du dann unter „Fotos“ den Button „Erweiterte visuelle Suche“, den du mit einem Klick nach Belieben aktivieren oder deaktivieren kannst.
Quelle: Apple, Lapcat Software
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