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Android-Update blockiert gleich mehrere Funktionen – aus gutem Grund

Phishing-Anrufe sind ein altbekanntes, aber noch immer weit verbreitetes Problem. Mit Android 16 ergreift Google neue Maßnahmen, um dagegen vorzugehen.

Android-Ladebildschirm auf einem Smartphone
© Jirapong - stock.adobe.com [M]

Android: Mehr als nur ein Betriebssystem

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Im zweiten Quartal 2025 erst soll Google mit dem Rollout für Android 16 beginnen. Auf die Veröffentlichung der ersten Developer-Preview im November 2024 folgten bereits einige Updates – und mit ihnen eine ganze Palette neuer Funktionen. Eine von ihnen, vorgestellt im Rahmen der zweiten Beta-Version des Betriebssystems, soll Kriminellen maßgeblich den Zugriff auf deine Daten erschweren.

Android 16 schützt bei Phishing-Anrufen

Mit sogenannten Phishing-Anrufen sollte mittlerweile jede Person vertraut sein, die schonmal ein Telefon in der Hand gehalten hat. Mit ihnen versuchen Betrügerinnen und Betrüger unter Vortäuschung falscher Tatsachen persönliche Informationen abzugreifen. Ihr Ziel ist es, Zugriff auf dein Konto zu bekommen oder dich dazu zu bringen, ihnen selbst Geld zu überweisen.

Die Kriminellen haben es meist auf ältere Menschen abgesehen und machen sich zur Erreichung ihrer Ziele psychologische Tricks zunutze. Doch auch Künstliche Intelligenz (KI) hilft ihnen dabei, noch überzeugender zu wirken. Besonders gefährlich ist die KI-generierte Stimmimitation (Voice Cloning), mit der Betrügende die Stimme von Familienmitgliedern realistisch nachahmen oder sich effektiver als Polizeibeamte ausgeben können. Dadurch wirken Fake-Anrufe viel glaubwürdiger, sodass Opfer eher bereit sind, Geld zu überweisen oder sensible Daten preiszugeben. Zudem nutzen Kriminelle KI-gestützte Chatbots und automatisierte Systeme, um schneller auf Fragen zu reagieren und den Betrug professioneller erscheinen zu lassen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, arbeitet Google stetig an neuen Sicherheitslösungen. Erst Ende 2024 präsentierte das Unternehmen im Google Security Blog die sogenannte Scam Detection. Sie nutzt leistungsstarke KI, um dich in Echtzeit darüber zu informiert, ob es sich bei deinem aktuellen Telefonat möglicherweise um eine Betrugsmasche handelt – basierend auf Gesprächsmustern. Im Rahmen der zweiten Beta für Android 16 baut der Hard- und Softwareentwickler aus dem kalifornischen Mountain View diesen Schutz weiter aus.

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Google blockiert gezielt Funktionen

Konkret soll die neue Funktion Android Authority zufolge verhindern, dass du während eines Telefonats bestimmte sicherheitsrelevante Einstellungen ändern kannst. Dadurch soll es schwieriger für Betrüger*innen werden, ihre Opfer zu manipulieren. Gleichzeitig soll die Maßnahme Nutzende dazu ermutigt werden, vor der Installation oder Aktivierung potenziell schädlicher Software genauer nachzudenken.

So bringen Kriminelle ihre Opfer nicht selten dazu, Malware zu installieren und ihr weitreichende Berechtigungen zu erteilen, etwa den Zugriff auf Bedienungshilfen. Da viele Nutzende Apps nicht eigenständig außerhalb des Play Stores installieren können, führen Betrüger sie Schritt für Schritt durch den Prozess. Hier greift Android 16 ein: Während eines Telefonats blockiert das System die Aktivierung von App-Installationen aus unbekannten Quellen und warnt eindringlich vor möglichen Betrugsversuchen.

Ist die Sideloading-Berechtigung bereits aktiv oder eine schädliche App im Play Store verfügbar, setzt das Betriebssystem weitere Schutzmaßnahmen ein. Bestimmte Berechtigungen, wie der Zugriff auf Bedienungshilfen, lassen sich während eines Anrufs nicht mehr erteilen. So verhindert das System, dass Angreifende den Bildschirm auslesen oder Aktionen im Namen der Nutzerin oder des Nutzers ausführen.

Quelle: Android Authority

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