Elektroautos werden immer beliebter, doch Brände bei diesen Fahrzeugen bereiten Ingenieur*innen weiterhin Kopfzerbrechen. Denn, obwohl sie seltener Feuer fangen als Verbrenner, ist das Löschen ihrer Akkus extrem kompliziert. Die Batterien brennen nämlich chemisch unabhängig von Sauerstoff, was herkömmliche Löschmethoden oft wirkungslos macht. Genau dem will Renault nun mit einer neuen Technik aber entgegenwirken.
Brennende Elektroautos dank Renault bald weniger gefährlich
Denn das sogenannte „Fireman Access“-System soll es der Feuerwehr ermöglichen, Brände bei Elektroautos schneller und effizienter zu löschen. Dabei öffnet sich bei einem Brand unter dem Druck des Löschwassers eine spezielle Klebescheibe, die über einer Öffnung im Batteriegehäuse angebracht ist. So gelangt das Wasser direkt zu den Batteriezellen. Laut Renault könne dadurch ein Batteriebrand in nur wenigen Minuten gelöscht werden – normalerweise dauert es mehrere Stunden und erfordert ein Vielfaches an Wasser.
Der Wasserverbrauch reduziert sich dabei um das Zehnfache. Statt wie bisher Tausende Liter Wasser zu benötigen, reichen dank des direkten Zugangs zur Batterie nun bis zu 1.000 Liter – das spart nicht nur Ressourcen, sondern schützt auch die Umwelt. Und für die Feuerwehr bedeutet das gleichzeitig auch weniger Aufwand und kürzere Einsatzzeiten. Damit können Elektroautos so künftig genauso schnell gelöscht werden wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
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Sicherheitstechnik für alle Hersteller verfügbar
„Besonders stolz sind wir auf die Partnerschaft, die sich in den vergangenen Jahren mit den Feuerwehren entwickelt hat“, betont Luca de Meo, CEO der Renault-Gruppe. Das fortschritliche System ist auch schon in allen Elektroautos und Plug-in-Hybriden von Renault, Dacia, Alpine und Mobilize verbaut. Doch damit nicht genug, Gilles Le Borgne, Entwicklungsleiter bei Renault, ergänzt: „Wir haben uns entschieden, diese Innovation allen Herstellern kostenlos zur Verfügung zu stellen.“
Renault verfolgt mit der Freigabe der sieben Patente also eine offene Lizenzpolitik. Andere Hersteller können das System kostenlos nutzen, müssen im Gegenzug aber alle Weiterentwicklungen ebenfalls offenlegen. Ob sich die Technologie als Branchenstandard durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Mit dieser Innovation könnte Renault die Sicherheit von Elektroautos nachhaltig verbessern und vielleicht sogar einen neuen Standard in der Automobilindustrie setzen.
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Quelle: Renault
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