Die japanische Regierung macht einem Pressebericht zufolge Druck beim geplanten Verkauf von Toshibas Chipsparte. Die Regierung sei zunehmend frustriert und befürchte, dass der Prozess im Sande verlaufen könnte, berichtete die Financial Times am Montag unter Berufung auf Insider. Daher hätten sich in den vergangenen Wochen nun Regierungsvertreter eingeschaltet.
Toshiba braucht das Geld aus dem Spartenverkauf, um die von Abschreibungen bei seiner US-Atomsparte gerissenen Bilanzlöcher zu stopfen. Sollte dies im laufenden Geschäftsjahr (Ende März) nicht mehr klappen, drohe ein Delisting von der Tokioter Börse.
Toshiba droht Western Digital
Verkauft werden soll die Chipsparte an ein Konsortium bestehend aus dem staatlichen Rettungsfonds Innovation Network Corporation, der Entwicklungsbank Japans sowie dem US-Finanzinvestor Bain und dem südkoreanischen Rivalen SK Hynix.
Erschwert wird das Ganze durch den Zwist mit dem US-Joint-Venture-Partner Western Digital. Dieser vertritt den Standpunkt, dass Toshiba die Sparte nicht ohne seine Zustimmung verkaufen darf. Gestritten wird hart auf hart, beide Seiten verklagen sich vor Gericht. Zuletzt drohte Toshiba damit, eine neue Fabrik für künftige Speicherchips ohne den Partner bauen zu wollen.