Dieser Freitag war für SoundCloud ein wichtiger Tag: Die Investoren des Berliner Musikstreamingdienstes haben entschieden, noch einmal zu investieren. Wäre diese Entscheidung nicht gefallen, hätte es das Aus für das Start-up bedeutet.
In einer Pressemitteilung gab SoundCloud am Freitagabend bekannt, dass es mit den zwei wichtigsten Investoren, der Venture Capital-Gesellschaft Raine Group und Singapurs staatlicher Investment-Gesellschaft Tesamek, eine Einigung über seine Zukunft erzielen konnte. Es handle sich dabei um ein „bedeutendes Investment“ beider Geldgeber in den Streamingdienst.
Ljung vom CEO in den SoundCloud-Vorstand
Wie bereits angenommen worden war, wird SoundCloud-Gründer Alexander Ljung seine Position als CEO abgeben. Neuer Chief Executive Officer wird Kerry Trainor, Chief Operation Officer Michael Weissman. Beide sind in der Digitalszene nicht unbekannt. Trainor war von 2012 bis 2016 bereits CEO der Videplattform Vimeo sowie davor lange Jahre für Yahoo!Music tätig. Er wird außerdem in den Vorstand des Unternehmens aufgenommen. Weissman wiederum hat bei Vimeo bereits eng mit Trainor zusammengearbeitet.
Ljung und sein Co-Gründer Eric Wahlforss sollen aber weiterhin mit dem Unternehmen verbunden bleiben: Ljung als Vorstandsvorsitzender und Wahlforss als Chief Product Officer (CPO). „Nach zehn Jahren bin ich stolz sagen zu können, dass SoundCloud für einen unerlässlichen Teil der globalen Musikkultur ist“, teilte Ljung in der Pressemitteilung mit. „Mit Kerrys Liebe zur Musik und unternehmerischem Scharfsinn ist SoundCloud für einen anhaltenden Erfolg in den kommenden Jahren gerüstet.“ Kerry wiederum versprach, seine Pläne für den Musikstreamingdienst in den nächsten Monaten vorzustellen.
SoundCloud soll künstlerfreundlich bleiben
Fred David, Partner bei Raine verargumentierte die Investitionsentscheidung mit der Einzigartigkeit von SoundCloud. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Beteiligung sicherstellt, dass SoundCloud die künstlerfreundlichste Musikplattform der Welt bleiben kann.“
Einem Bericht vom frühen Freitagmorgen (MEZ) hätten die Investoren SoundCloud nicht mehr als 24 Stunden gegeben, um sein Überleben zu sichern. Das Start-up kämpft mit einem Schwund an Nutzerzahlen, starker Konkurrenz seitens Spotify und einem Bezahl-Abo namens Soundcloud Go, das nicht funktionierte.