Riesige Elemente aus Sicherheitsglas zieren das Äußere des neuen Hauptquartiers von Apple. Nicht nur, dass das Gebäude es einem alleine schon durch seine Raumschiff-Optik schwindelig werden lässt, Besuchern und Mitarbeitern des Tech-Konzerns scheinen die Scheiben gelegentlich im wahrsten Sinne des Wortes den Atem zu verschlagen, weil sie diese eben gerade nicht sehen.
Steve Jobs Theater
Offiziell soll der „Apple Park“, wie der Konzern seinen neuen Hauptsitz getauft hat, erst im April dieses Jahres seine Pforten für den geregelten Arbeitsalltag öffnen. Im November wurde bereits das Visitor Center eröffnet, wodurch bereits jetzt schon immer mehr Menschen Bilder aus dem Stadion-Artigen Bau online stellen. Einen weiteren Teil des riesigen Komplexes stellt das sogenannte „Steve Jobs Theater“ dar. Hier trafen bereits im September vergangenen Jahres Journalisten und erste Gäste zusammen, um den Komplex erstmals in Augenschein zu nehmen.
Auch am Theater hat man was Glas betrifft nicht gespart. Im Grunde ist dieser Vortragssaal nichts weiter als ein Glas-Zylinder, dem man ein rundes Karbondach aufgesetzt hat. Wobei das wohl stark vereinfacht klingt, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um das weltweit größte Karbondach handeln soll. Es wiegt immerhin satte 65 Tonnen und wird lediglich von den 44 gebogenen Scheiben getragen.
Wahrgewordener Traum
Ein Team aus vorübergehend mehr als 250 Architekten sollte Jobs‘ Traum vom besten Bürogebäude der Welt verwirklichen – und sie scheinen es geschafft zu haben. Denn aktuell steht der geplanten Eröffnung im April nichts im Wege. Wenngleich der Apple-Gründer selbst die Fertigstellung des Büro-Komplexes nicht mehr miterlebt, so würde er sich doch wohl ins Fäustchen lachen, wenn er wüsste, dass der Bau, den er bereits im Juni 2011 angekündigt hatte, dafür sorgt, dass Menschen wie Vögel gegen Scheiben rennen.
Gebäudesicherheit des Apple Parks
Natürlich kommt es bei dem Schmunzeln, das dem ein oder anderen bei diesem Gedanken vielleicht über die Lippen huschen mag, sehr auf den Betrachter selbst an. Denn mal ganz abgesehen von den Personen, die es tatsächlich erwischt hat, dürften auch die zuständigen US-Behörden sich für die Gebäudesicherheit der Anlage interessieren. Die Gesetze des Staates Kalifornien schreiben Unternehmen nämlich mehr als deutlich vor, wie sie ihre Angestellten vor Verletzungen am Arbeitsplatz zu schützen haben.
Sollten sich Vorfälle wie die bereits verzeichneten Zusammenstöße mit den Glasscheiben nämlich wiederholen, dann müsste Apple selbst damit beginnen, über eine Umstrukturierung oder zumindest bessere Warnhinweise – vielleicht ja abschreckende Menschen-Aufkleber für Fensterscheiben – nachzudenken. Denn auch wenn die Kosten des Apple Parks sich auf über fünf Milliarden US-Dollar belaufen sollen, bringt dieser rein gar nichts, wenn die Mitarbeiterwegen Gehirnerschütterungen vom Arbeiten abgehalten werden.