Sechs Verteilerzentren hat der weltweit führende Onlinehändler Amazon bereits geschlossen. Die damit verbundenen Amazon-Lieferungen dürften sich dadurch bis auf unbestimmte Zeit verzögern. Grund dafür ist das Urteil eines Gerichts in Nanterre bei Paris. Es legt fest, dass sich das Unternehmen in Zuge der Krise durch das Coronavirus auf wichtige Artikel beschränken müsse. Aus Angst vor Strafzahlungen setzte Amazon die Einrichtungen außer Betrieb.
Amazon-Lieferungen gestoppt: Coronavirus mit unerwarteten Folgen
„Das Unternehmen ist gezwungen, alle Produktionsaktivitäten in allen seinen Vertriebszentren auszusetzen, um die inhärenten Risiken der Coronavirus-Epidemie zu bewerten und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit seiner Mitarbeiter (während dieses Zeitraums) zu gewährleisten“, heißt es in einem Statement zu den ausbleibenden Amazon-Lieferungen.
„Wir sind verwirrt über das Gerichtsurteil angesichts der klaren Beweise, die hinsichtlich der zum Schutz unserer Mitarbeiter ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen vorgebracht wurden“, so Amazon. „Unsere Interpretation deutet darauf hin, dass wir möglicherweise gezwungen sind, die Tätigkeit unserer Vertriebszentren in Frankreich auszusetzen.“
Zunächst sei die Schließung der französischen Standorte lediglich bis zum 20. April geplant. Allerdings könne es ebenso gut sein, dass die Maßnahme im Anschluss fortgeführt wird. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werden in den geschlossenen Verteilerzentren rund 10.000 Menschen beschäftigt, davon 6.500 mit unbefristeten Verträgen. Um den Betrieb und die Amazon-Lieferungen bald wieder aufnehmen zu können, wolle der Händler in Berufung gehen.
Amazon in der Corona-Krise
Allerdings muss sich der Konzern nicht nur mit dem Coronavirus herumschlagen. Hinzu kommt etwa ein neuer Skandal: Zwei Mitarbeiter kritisierten öffentlich die Arbeitsbedingungen bei dem Unternehmen und wurden anschließend gefeuert. Während die Amazon-Lieferungen auf Eis liegen, wird Jeff Bezos noch reicher – darum wächst sein Vermögen.